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Der 143-minütige Werbespot

Wieviel Werbepartner kann man in 143 Minuten packen? Ich habe versucht mitzuzählen, bin dann aber doch etwas durcheinander gekommen – die Handlung um unser aller Lieblingsagenten hatte mich dann doch in den Bann gezogen, auch wenn die Werbung in manchen Fällen den Charme von ‚Knüppel auf den Kopf‘ hatte und alles andere als unauffällig in die Handlung eingefügt wurde.
Es ist die klassische Win-Win-Situation für Filmstudio MGM und Werbekunden: MGM ist dringend auf Geld angewiesen und musste 2010 sogar die Produktion verschieben, sich bankrott melden und im ersten Schritt Werbepartner suchen um sie im zweiten Schritt auch zahlreich an Land zu ziehen. Für den Werbekunden bietet sich die Möglichkeit, sich den staunenden Publikum zu präsentieren – ob sie nun wollen oder nicht.

Laut Sunday Times sammelte so MGM 45.000.000$ – was im Vergleich zu den den Produktionskosten normaler Werbespots schon wenig erscheint, obwohl ich mir im Falle von VW nicht zu 100% sicher bin, ob es zu einer Steigerung des Umsatzes als Folge des Product-Placements kommt, denn die werden im wahrsten Sinne des Wortes nur platt gemacht.

Auch auf der Werbekunden-Liste von MGM stehen OPI Nagellacke, Tom Ford Anzüge, Walther Pistolen, Pruva Yachting, Coke Zero, Jaguar und Rover, um nur einige zu nennen.
Am charmantesten fand ich aber die Badehosenwahl von James Bond: Daniel Craig trägt freiwillig und ganz ohne Gegenleistung Orlebar Brown. Das Label aus England war selbst verwundert als sie ihre Setter-Short im Film entdeckten.

Bleibt die Frage offen, ob sich der Besuch im Kino lohnt? Ja, der Film war wirklich spannend und es sollten sich alle Werbefilmer dieser Welt ein Beispiel dran nehmen 😉

  • peter
    2. November 2012 at 11:48

    Da wollen wir auch auf jeden fall rein gehen!!am liebsten aber noch in die bond ausstellung in london:-)))

  • Monsieur_Didier
    2. November 2012 at 16:00

    …den absoluten Oberknaller fand ich ja, das James Bond das allererste Mal Bier trinkt,
    genauer gesagt ein Heineken und keinen Martini…
    das fand ich schon sehr verstörend bzw. äusserst irrtierend…
    ich finde, DAS mußte dann nicht wirklich sein…

    aber was solls…

  • thomasH
    3. November 2012 at 11:00

    man kann bond auch ein bißchen zu sehr dekonstruieren. es ist nichts übriggeblieben, wahrscheinlich um mit dem nächsten wieder ganz von vorne anfangen zu können. dann vielleicht mit einem chinesischen agenten und einem europäischen dr. no.
    an werbung ist mir aber nur omega und heineken aufgefallen. ich empfinde sony- und andere logos auf geräten irgendwie normal. das blendet man im normalen leben aus und auch im kino.
    aber der ganze look des films war nix. die allergeilsten locations und alles wirkt irgendwie anämisch hin-inszeniert. als ob der regisseur keine lust hatte, sich um so etwas belangloses zu kümmern. komisch, sam mendes ist ja eigentlich kein schlechter und der kameramann hat auch schon viel gutes gemacht.
    das allerbeste an dem film: javier bardem. der mann ist sensationell, überirdisch… mir fehlen die superlative.

  • thomasH
    3. November 2012 at 11:02

    ps: wenn man sich als werbefilmer daran ein beispiel nimmt, kann man einpacken.

  • jensM
    4. November 2012 at 12:06

    Bond der Biertrinker…

  • Wochenrückblick #19 » ÜberSee-Mädchen
    4. November 2012 at 15:54

    […] den 143 Minuten langen Werbefilm, der am Donnerstag in den Kinos angelaufen ist: James Bond. [Hier] mehr zu geschickten […]