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Happy Mykita-Day

Na, wieder so ein Tag, an dem ich mir denke: „Du wohnst in der falschen Stadt!“ Diesmal löst der Geburtstag des Mykita-Stores in Mitte Hauptstadtsehnsucht in mir aus – echte Berlinbrillen halt. Seit zehn Jahren gibt es nun schon den Store in der Rosa-Luxemburg-Straße 6 und immer wieder tingele ich dorthin, um mich „live“ von den neuesten Modellen/ Kooperationen zu überzeugen. Klar, auf Horstson flattern regelmäßig Pressemitteilungen und Neuankündigungen ins Postfach, trotzdem kommt nichts gegen die Haptik vor Ort an. Ich gehöre zu den Interessenten, die gut und gerne alles anpatschen, testen und doch in den seltensten Fällen zuschlagen: Stichwort Studentenbudget. Bei ein paar Modellen war ich in den letzten Jahren mehr als schockverliebt, dazu später mehr.

Vorher werfen wir noch einen kurzen Blick auf den Store selbst, Geburtstagskinder soll man schließlich ausgiebig feiern: Hauptaugenmerk liegt auf der Mykita Wall, ganz in Weiß gehalten und future-future im Auftritt. Bei einem meiner ersten Besuche nahm sich einer der Mitarbeiter ziemlich viel Zeit, um mir neugierige Fragen zu beantworten: Was war das wohl vorher? Spätestens hier hätte der ein oder andere Dienstleistungsroboter kapituliert, fragt man sowas mal im hektischen Kaufhaus/ Mode-Discounter… Ich bekam prompt eine Antwort, versiert und freundlich noch dazu: Die Wall war einst als industrielles Schwerlastregal konzipiert worden, einzelne Elemente wurde angepasst und weiterentwickelt. Dann wären da noch die vielen einzelnen Regalböden, eingelassen in der Wand. Sie setzen jedes Brillenmodell in Szene. Als Aufbewahrung dienen ehemalige Flugzeugcontainter – internationales Flair mal anders!

Apropos Weltzugewandheit: Mykita ist ja nicht bloß in Berlin präsent. Meine etwas salopp klingende „Berlinbrillen“-Zuschreibung gilt in erster Linie dem Urquell des Marken-Hypes. Von der Hauptstadt ging es ziemlich flott in die Welt hinaus, Hollywoodträger sind seitdem Gang und Gäbe. Mindestens genauso interessant wie die prominenten Aushängeschilder selbst, sind jedoch die kollaborierenden Designer und Modehäuser. In einer limitierten Jubiläumsedition werden nun zehn ausgewählte Kooperationsprojekte zu je einem Stück neu aufgelegt und sind exklusiv im hauseigenen Mitte-Store erhältlich.
Genau genommen handelt es sich dabei um eine Retrospektive der letzten Jahren, nicht? Kein Wunder also, dass sich die Macher hinter Mykita für eine Ausstellung der Modelle entschieden haben: ab dem 22. Juni sind diese für zehn Tage zu bestaunen.

Welche Modelle dabei in den Fokus gerückt werden, habe ich dank Pressemitteilung herausfinden können. Los geht’s: Mykita & Bernhard Wilhelm. Spätestens seit „Sex And The City 2“ und Sarah Jessica Parker’s Nase als Werbeplattform, ist Modell FRANZ (2009) nicht mehr wegzudenken. Die Aviatorbrille in Gold ist seitdem zum absoluten Klassiker avanciert und das eher durch Zufall. Viele denken dabei an horrende Marketingbudgets, um Mykita bestmöglich in dem Fashion-Film zu platzieren. Nix da, Stylistin Patricia Field entdeckte das Berliner Label eher durch Zufall und stattete ihre Hauptdarstellerin subito aus – modernes Modemärchen für Wilhelm und Mykita. Ziemlich experimentell geht es mit Modell YURI (2010) zu: In Zusammenarbeit mit Romain Kremer wurde ein eklektisch anmutendes Stück Eyewear Couture entwickelt. Der französische Modedesigner ist für sein Avantgardedesign bekannt, in Neonrot kommt sein helmähnliches Modell daher. Gefertigt aus MYLON, einem Polyamidwerkstoff, weist YURI nahezu grenzenlose Ausdrucksmöglichkeiten der 3-D Druck-Technologie im Brillendesign auf.

Im selben Jahr noch, macht Mykita mit dem Londoner Designer Marios Schwab gemeinsame Sache. Modell HAMILTON (2010) wirkt wesentlich dezenter und besticht durch seine geometrische Form – die runden Gläser in Miniausführung sagen mir sehr zu, industry meets excentric. Ich scrolle durch die Bildergalerie und könnte ohne Unterlass weiter kommentieren. Damit ihr aber noch Anreiz findet selbst in der Rosa-Luxemburg-Straße vorbeizuschauen, halte ich jetzt die Klappe. Zu guter Letzt lasse ich lieber Moritz Krueger, Gründer und Kreativdirektor des Labels, sprechen: „Bei Kollaborationen öffnen wir uns dem kreativen Blick eines starken, externen Partners – seit Anbeginn ist dieses aufregende und inspirierende Element wichtig für Mykita. Das fordert unseren Designprozess heraus und bringt unser Unternehmen als Ganzes voran. Dadurch entwickeln wir Produkte, die sonst nie entstanden wären.“

  • Jonas
    22. Juni 2017 at 19:31

    Der Store sieht echt cool aus – werde ich demnächst besuchen! Auch die Brillen gefallen mir richtig gut.

  • Horst
    22. Juni 2017 at 21:36

    Die Franz ist mein Favorit, tatsächlich durch SJP 😉

  • Mykita eröffnet Pop-Up Store in Hamburg | Horstson
    7. August 2017 at 09:23

    […] Store-Jubiläum in Berlin unter die Lupe genommen wurde (den ganzen Artikel könnt ihr hier Nachlesen), gibt’s jetzt großartige Neuigkeiten für alle Hamburger und […]