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Etro – Circle of Poets

Etro Circle of Poets
Cesare Rimini, Designer; Bild: Nicolï Gialain

Etro ist einer der beständigsten Klassiker Italiens und ein Familienunternehmen, das seit vielen Generationen eng mit Modemetropole Mailand verbunden ist. Etro, 1968 von Gerolamo „Gimmo“ Etro gegründet, startete als klassische Weberei. Schnell erfreuten sich die „indischen Paisleys“ in Wolle, Baumwolle und Seide großer Beliebtheit und bildeten die Grundlage dafür, dass, ähnlich wie Nino Cerruti, Gimmo Ende der siebziger Jahre die Idee bekam, eine eigene Prêt-à-porter-Linie zu produzieren. Sein Ziel war, die eigenen Stoffe und die Fertigkeiten des Hauses direkt vermarkten zu können.
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Alan Borguet; Bild: Nicolï Gialain

Etro sollte nicht nur als Lieferant für andere Designer und Konfektionäre dienen, sondern auch ein eigenes Markenprofil bekommen. Die Paisleys spielten dabei von Anfang an eine signifikante Rolle und wurden in ihren Tausenden Variationen schnell zum Code des Hauses. Zunächst in Italien, ab Mitte der achtziger Jahre international, setzte sich der „Mix & Match“-Stil aus klassischem Schnitt und fröhlicher Patchworkoptik im hochwertigen Handel – vor allem in Europa, Amerika und Japan – schnell durch.
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Rechts: Andrea Zardin; Bilder: Nicolï Gialain

Mit einem Stück von Etro kauft man heute einen langlebigen Klassiker, der auf seine eigene Art Humor versprüht. Von Anfang an setzten die Mailänder auf fröhlichen Charme und versahen ihre Teile mit kleinen Etiketten, die immer eine Überraschung beinhalteten. Mal ritt Münchhausen auf der Kanonenkugel, mal stand auf dem Etikett neben Baumwolle oder Wolle „22% Love“. Natürlich wurde und wird alles in Betrieben in oder um Mailand gefertigt. Schnell wurde die Produktpalette um Home-Accessoires und Gepäck- und Taschenlinien, die natürlich in Paisleys daherkamen, ergänzt.
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Links: Matteo Ciabattini; rechts: Catherine Leo; Bilder: Nicolï Gialain

Schon in den neunziger Jahren verband man bei Etro Kunst und Mode und die Kataloge waren jede Saison ein Ereignis. Mal wurde die ganze Kollektion an Enten, Vögeln, Pfauen und Kudus im surrealistischen Stil fotografiert, dann wie auf Renaissancegemälden inszeniert oder man ließ alle Produkte aus großen Milchseen auftauchen – Poesie und Fantasie waren schon immer die Losung der Familie.
Kean und Veronica Etro, die früh in die Firma ihres Vaters eintraten, sind vielen kreativen Ideen aufgeschlossen. Kean gestaltet die Herrenlinie, seine Schwester entwirft die Damenkollektion. Beide sind tief in Mailand verwurzelt, wo nicht nur ihr Arbeitsplatz ist, sondern sie auch ihre Inspirationen bekommen. Kein Wunder also, dass die Geschwister jetzt die permanente Plattform „Circle of Poets“ starteten.
Bei „Circle of Poets“ geht es nicht nur um Dichter und Denker, sondern um Künstler aus allen Genres, die in ihrer eigenen Welt dargestellt werden. Auf der Plattform ist der Kreis das Symbol dafür, dass es in der Fantasie und in der Inspiration keinen Anfang und Ende gibt. Natürlich tragen die Protagonisten auch hier und da ein Stück aus den Kollektionen von Etro, das sie aber mit ihrem eigenen Stil kombinieren. Ziel von „Circle of Poets“ ist es, Menschen aus aller Welt für die ständig fortgesetzte Aktion zu gewinnen. Den Anfang machen 11 Persönlichkeiten, die, wie könnte es anders sein, in Mailand geboren sind und dort in den verschiedensten Gebieten arbeiten.
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Links: Catherine Leo, rechts: Edoardo Tabacchi; Bilder: Nicolï Gialain

Was mich an dem Projekt fasziniert, ist nicht nur die äußerst schön gemachte Website mit den Porträts und Videos, sondern auch die besonders empfindsame Darstellung von Personen. Alle haben sie besondere Berufungen und arbeiten kreativ. Gleichzeitig sind sie aber noch nicht endlos durch die Medien gegangen. Ob Regisseur, Kunsthändler oder Kunststudentin, Maler, Genießer, Fotograf, Designer, Architekt oder Tattookünstler – die Bandbreite ist beeindruckend und facettenreich. An den verschiedenen Wirkungsstätten, wie im Künstlerviertel Brera, in der Via San Michele, der Pinacoteca in Brera aufgenommen, finden Mailandfans viele ihrer Geheimecken wieder, die den besonderen Charme dieser Stadt ausmachen.
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Matteo Ciabattini; Bilder: Nicolï Gialain

Das Schöne an dem Projekt ist, dass es gerade erst startet. Dadurch, dass in aller Welt Menschen, die etwas Besonderes machen und sich der Poesie verbunden fühlen, immer weitere „Circles“ bilden werden und so ständig die Bandbreite von „Circle of Poets“ erweitern.

Auf „Circle of Poets“ kann man die wunderschöne Aktion entdecken. Und wenn man Lust hat, kann man auch ein Teil davon werden – es wäre ja sehr zu wünschen, dass dort zukünftig auch deutsche Poeten einen Einblick in ihre Kreativität geben …

  • Philipp
    11. Januar 2016 at 11:40

    Etro ist wunderbar, besonders im Sommer, neben Missoni! 🙂

  • Siegmar
    11. Januar 2016 at 12:21

    Etro ist wirklich toll und die Kampagne ist super

  • Monsieur_Didier
    11. Januar 2016 at 19:56

    …Etro sehe ich immer gerne und man sieht den Stoffen und einzelnen Kleidungsstücken schon von weitem ihre Wertigkeit an…
    und die Farben sind immer eine Augenweide…!!!

  • thomas
    12. Januar 2016 at 20:34

    da bekommt man ja direkt Lust auf einen Besuch nächste Woche

  • Etro Fall/Winter 2016-2017 | Horstson
    1. Februar 2016 at 10:22

    […] dieser Saison führt Kean Etro seine „Circle of Poets“ und Träumer zurück zur Natur. Etros Inspiration war eine Reise durch grüne […]