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ERES Paris – Wäsche für starke Frauen

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Bild: ERES

Eins vorweg: Die Badeanzüge und die Lingerie der französischen Firma ERES stechen durch ihre Stilistik und ihre Eigenständigkeit wohltuend aus dem übrigen Angebot von Wäschemarken heraus.
Nichts erinnert an den kitschigen Froufrou dieser Branche oder auch nur im entferntesten an die Art von Dessous, die ein billiges Klischee von Männerfantasien bedienen. Vielleicht liegt das daran, dass es genau die Zielgruppe anspricht, die so etwas nicht nötig hat – die selbstbewusste, autarke Frau, die sexy ist, aber mit beiden Beinen im Leben steht. Eben diese Philosophie sieht man ihren Produkten an und das Niveau der Qualität der Kollektion beeindruckt immer wieder aufs Neue …
ARNAQUE
Bild: ERES

Sicherlich kann man schon in den Wurzeln des 1968 von Irène Leroux gegründeten Unternehmens erkennen, dass zur gleichen Zeit, als sich Sonia Rykiel Gedanken machte, was die berufstätige Frau tragen sollte, von ERES den Strand-Look einer neuen Generation prägte.
ERES startete damals mit einer kleinen Revolution, indem sie Badeanzügen und Bikinis nicht nur im Sommer anboten, sondern das ganze Jahr verkauften. Der Laden an der Madeleine in Paris sprach sich schnell rum und die jungen Frauen, die ein neues Selbstbewusstsein hatten, wollten, anders als ihre Mütter, gut sitzende, nicht einengende und moderne Kreationen von ihresgleichen tragen. 80 Modelle wurden im Jahr designt und spezielle Stoffe entwickelt, die die nötige Elastizität besaßen. Zudem war es eine Novität, dass man zweiteilige Badeanzüge in unterschiedlichen Größen von Ober- und Unterteil erhalten konnte. Altmodische Polster oder Verstärkungen, wie es die Konkurrenz machte, wurden konsequent weggelassen.
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Bild: ERES

Das Design sollte pur und eher grafisch-schlicht orientiert sein, das den Körper der Frau sanft und bequem nachmodelliert – eben Feminität mit modernem Aspekt. Dieser Grundsatz war ein Trend, der in den Siebziger Jahren von Designern wie Jil Sander und Giorgio Armani aufgegriffen wurde und schließlich zum Leitbild der modernen Frauen avancierte. Immer klarer wurde die Handschrift von ERES perfektionierte sich konsequent und bildet bis heute das Alleinstellungsmerkmal und den Charme der Marke.
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Bild: ERES

Seit langer Zeit gehört die Firma unter das Dach der Wertheim Brüder von Chanel und fertigt auch die Badeanzüge für das Traditionshaus aus der Rue Cambon. Die familiäre und bedachte, wohlüberlegte Expansionspolitik des Hauses konzentriert sich sehr auf Europa, da die Passform ideal für die Kundinnen dieses und des amerikanischen Marktes geeignet ist.
Olivier Mauny, CEO von ERES, erklärte bei der Eröffnung des neuen Shops in Hamburg, der, ganz getreu dem Motto des Labels, wohltuend klar gestaltet ist, dass das Hauptaugenmerk von ERES z.Zt. vor allem auf Deutschland und Italien liegt und das weitere Shops in Düsseldorf und München folgen werden.
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Bilder: ERES

Valérie Delafosse, die Designerin von ERES, gestaltet mittlerweile aber nicht nur die Bademode, die Hillary Alexander einmal mit der Coco Chanel der Badeanzüge verglich, sondern auch die Lingerie des Hauses, die sich den gleichen Design-Grundsätzen verbunden fühlt. Nicht nur, dass sich Frauen in ERES wohlfühlen, man bekommt ein gutes Gefühl beim Durchschauen der Kollektion, was das „Feine“ und „sophisticated“ an diesen zeitlosen Designs ist: Es ist Stil und nicht Mode, was die Produkte bestimmt. Und es ist dieser besondere Farbcode, der, genau wie die Spitzen und Stoffe, immer wieder mühevoll für jede Kollektion entwickelt und wird.
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Bild: ERES

Die Haute Couture der Bademode und die Besonderheit von ERES machen sich auch in den Kampagnen bemerkbar und es scheint fast so, als sei das Label auf seinem Gebiet wie eine Insel mit eigenen Gesetzen. Lindsey Wixson zeigt in der aktuellen Kampagne des Hauses die Bade- und Lingerie-Linie, durch die man ein bisschen an die puren Bilder von Hoyningen-Huene vom Anfang der Dreißiger Jahre erinnert wird.

Nie irgendwelchen Trends nachlaufen, sondern konsequent seine Linie zu fahren und sich auf das Wesentliche der Produkte konzentrieren – so könnte man den Leitsatz von Valérie Delafosse formulieren. Und das gelingt ihr bei ERES ganz fabelhaft …

  • Monsieur_Didier
    28. Juni 2014 at 21:16

    …wenn man im Nachhinein von den damals sensationellen Neuerungen liest (Ober- und Unterteil in unterschiedlichen Größen etc.) dann kann man es heutzutage gar nicht mehr glauben…

    …die Bilder erinnerten mich spontan ein wenig an Horst P. Horst in Farbe…

    toller Artikel…!

  • Shout-Outs: Die Blogger-Woche | Luxury First
    30. Juni 2014 at 18:05

    […] von exklusiver Bademode und Lingerie könnten sich für diesen Beitrag auf „Horstson“ interessieren, der uns das Label Eres Paris und seine Kreationen näher […]

  • Karina
    16. Juli 2014 at 16:19

    Eres bedient vielleicht keine Männerphantasien – diskriminiert jedoch jede Frau ab Größe 38 EU, in dem Bikinioberteile nur in 4 Französischen Größen angeboten werden. Eine autarke Frau, die fest mit beiden Beinen fest im Leben steht, muss nicht auch noch spindeldürr sein 😉