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Einschlagen oder aufschlagen? X „Er ist wieder da“ von Timur Vermes

Neulich stieß ich auf den Trailer zu „Er ist wieder da“ , gesprochen von Christoph Maria Herbst. Die von Timur Vermes geschriebene und im im Eichborn Verlag erschienene Satire beschäftigt sich mit der Frage: Was wäre wenn Hitler im Jahr 2011 wiedererweckt worden wäre? Also schickt der Autor Hitler im Jahr 2011 durch Berlin. Von einem leeren Hinterhof in Mitte vorbei an Kiosken und türkischen Reinigungen bis er schließlich im deutschen Fernsehen ankommt.

Das verspricht das Vorwort. Das Vorwort sagt aber auch: „ (…) ist ein atemberaubendes Lesevergnügen, so boshaft wie perfide: Weil der Leser sich zunehmend ertappt, wie er nicht mehr über Hitler lacht. Sondern mit ihm. Lachen mit Hitler? – geht das? Darf man das überhaupt? (…).“ Gute Frage.

Bisher blieb der große Medienaufschrei aus. Was mich ehrlich gesagt sehr wundert. Ich habe das Problem, dass ich das Buch gern unterwegs lesen würde, mich aber nicht traue es aufzuschlagen, sodass jeder das Cover sehen kann. Obwohl ich das Cover-Artwork mag und die Idee hinter dem Buch so absurd wie auch erschreckend finde stellt sich also die Frage: Muss/sollte man das Buch mit Umschlag lesen? Was meint ihr?

Timur Vermes – „Ich bin wieder da“ – Eichborn-Verlag 2012

  • Sai / Rebecca
    24. Oktober 2012 at 10:02

    Ich würde es gern lesen! Und für den Notfall gibt es doch immer diese „schicken“ Umschläge für Schulbücher 🙂 (Kann man beim Hardcover nicht auch eh den Schutzumschlag abnehmen?)

  • Benjamin
    24. Oktober 2012 at 11:30

    es ist durchaus wichtig, dass man das thema nicht tod schweigt.
    aber muss ein buch sein? ich finde das ist geschmacklos gegenüber allen die im holocaust jemanden verloren haben.
    nach einer beziehung frägt man sich, wann kann man wieder gemeinsam freundschaftlich scherze machen;
    um das auf den holocaust zu übertragen: 60 jahre sind zu wenig.

  • Flo
    24. Oktober 2012 at 11:42

    Lies es ruhig! Und wenn du es unbedingt verhüllen willst, nimm dazu diesen Umschlag, mach ich auch oft 😀 (http://www.gowarp.de/shop/Etuis-und-Buchhuellen/Buchhuellen-von-klamottenlabel/Hellgruene-Buchhuelle-ich-lese-einen-hardcore-porno-und-sie::78.html)

    Aber: Nach 60 Jahren Mystifizierung sollten wir – zumindest manchmal – auch belustigt und ironisch mit dem Überthema „Hitler“ umgehen können. Alfons Hatler im „Wixxer“ fanden ja auch viele zum Schreien komisch.

  • Horst
    24. Oktober 2012 at 17:34

    hm.. ist halt ein schmaler grat. im zweifel erstmal kaufen.
    schlußendlich sollte man sich vielleicht über hitler lustig machen.

  • Saskia
    24. Oktober 2012 at 18:52

    Find ich ein sehr kritisches Thema, wenn ich ehrlich bin. Ich kann absolut nachvollziehen, dass man mit so einem Buch grundsätzlich nicht in der Öffentlichkeit gesehen werden möchte. Wobei ich das Thema auch ein wenig…naja… Krass finde. Da ich das Buch seber nicht gelesen habe, kann ich nicht wirklich darüber Urtleiten. Aber wenn ich ehrlich bin, will ich es auch nicht lesen..
    http://saskias-simplicity.blogspot.de/

  • marga
    27. Oktober 2012 at 13:32

    ich lese gebundene bücher grundsätzlich ohne umschlag – nehme den also immer ab, um ihn nicht zu beschädigen.
    ALSO: umschlag wech > problem gelöst

  • Horstson » Blog Archiv » Die Woche auf Horstson
    28. Oktober 2012 at 10:27

    […] freuen… 4) Am Dienstag bot Horst einen ersten Einblick ins Sommer-Lookbook von Tom Ford. 5) Eine Satire der besonderen Art in Buchform stellte uns Jan Who am Mittwoch vor. Es geht um den kleinen braunen Österreicher mit dem miesen Oberlippenbart… 6) Um mein […]

  • apocalypse2012
    31. Oktober 2012 at 12:21

    Was leider auch im deutschen Wikipedia fehlt:

    Hitler: ein einziges klares Ziel seit der frühesten Kindheit vor Augen, sich das „Mitfühlen“ (Empathie) dauernd abtrainierend, eine perfekte hypersoziale Intelligenz („Theory of Mind“, „mind reading“), ein pausenloses Arbeiten selbst im Schlaf und der naive Glaube, es gäbe so etwas wie „die Juden“ und „die Geschichte“ − und mit einem eklatanten Mangel an Selbstironie…

    Der erste „Mensch“, der eine willkürliche Grenze zwischen den Menschen gezogen hat („ich Jude — Du Muslim!“), hat ein noch schlimmeres Verbrechen begangen als jener Rousseausche „Mensch“, der zum Zwecke seines Landbesitzes einen Pflock in den Erdboden gerammt hat…

    Ohne Juden hätte es keine Faschisten gegeben – wenn die „Juden“ früh genug gemerkt hätten, dass der Begriff „Jude“ lediglich eine willkürliche soziale Grenzziehung ist und es eigentlich keine „Juden“ gibt.

    Das erfolgreichste Mem (Ideologie) aller Zeiten war die „jüdische Kultur“, denn von ihr hängen alle heutigen Ideologien ab: Christen, Muslime, Protestanten, Kapitalisten, Marxisten, Nazis, Hollywood etc. – und keiner merkt, dass er ein Sklave dieser 2000jährigen jüdischen Tradition ist.

    Darum: Durchbrecht diesen jahrtausendealten Teufelskreis und seid nicht mehr die Sklaven dieser „jüdischen Tradition“ und „Schriftgläubigkeit“: Juden > Christen > Kapitalisten > Kommunisten > Nazis > …

    Zum Glück sind die heutigen Jugendlichen nicht mehr schriftgläubig und wollen auch keine Bücher und damit auch keine wissenschaftlichen, juristischen und „historischen“ Ideologien mehr lesen, sondern wollen nur noch einen guten mündlichen Dialog haben…
    Die schriftlose Revolution wird kommen!

  • Dani
    11. November 2012 at 16:57

    Großartiges Buch! Und ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum man den Umschlag NICHT zeigen sollte?