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Einer muss es ja machen – Bekenntnisse eines Öko-Terroristen

Und dieser Mann ist Paul Watson, der Sea Sheperd Kapitän aller Meere, Retter der Wale, Robben und anderer Kreaturen … ein Umweltschützer, der nicht lange fackelt sondern handelt.

Er gehörte zu den Gründungsmitgliedern von Greenpeace und hat die Organisation wie viele Andere verlassen, bezeichnet das Flaggschiff der weltweiten Ökobewegung als größten Feelgood-Verein der Welt, in dem sich all jene sammeln, die sich gut fühlen wollen ohne große Einschränkungen im Lebensstil hinnehmen zu müssen.

Seine spektakulären und wirkungsvollen Verhinderungs-Aktionen bezeichnet der Kanadier, der seinen guten Draht zur Natur und deren empfindlichem Ökosystem schon als Kind entwickelte, als aktiven Pazifismus. Er und seine Crew, zu der Filmemacher und Umweltschützer Peter Brown, der uns nun in der Dokumentation Bekenntnisse eines Öko-Terroristen den Alltag des Umweltschützers Watson und seiner Crew anschaulich vor Augen führt, sind immer dort, wo Gesetze gebrochen, und internationale Fischfangregeln missachtet werden.

Ob wir ohne Leute wie Watson schon davon wüssten, dass es zu den Traditionen der Faröer auf den Faröer Inseln gehört, einmal im Jahr Grindelwale in eine Bucht zu treiben, die dann von der Bevölkerung mit Messern qualvoll-langsam zu Tode gemetzelt werden? Hätten wir schon mit eigenen Augen gesehen, wie Robbenschädel gespalten werden, die Weltmeere von so vielen Nationen und Wirtschaftsgebilden, darunter Europa, gnadenlos ausgebeutet werden … ohne große Rücksichtnahme auf jene Tiere, die als Beifang oder Opfer eines verkommenen Systems in den verbotenen Treibnetzen sterben …
Es gibt so viel zu tun. Der Raubbau an den Meeren ist ein Fass ohne Boden und die Dokumentation Bekenntnisse eines Öko-Terroristen kann erreichen, dass mehr und mehr von uns bei den Guten mitmachen und einfach bei allem erst mal drüber nachdenken, wer die Rechnung dafür zu zahlen hat.

Der Film läuft ab morgen in unseren Kinos. www.seasheperd.org

Damit es sich richtig lohnt, sich innerlich aufzuregen und einzustimmen auf gute Taten und richtiges Handeln, empfehle ich euch noch folgendes Buch, das ich bei stern.de gefunden habe.
In dem Bildband Schicksale des Klimawandels zeigen die Fotografen Mathias Braschler und Monika Fischer auf eindringlichen Bildern und den dazugehörenden Texten, dass abseits des abstrakten Zieles der zwei Prozent-Begrenzung beim Temperaturanstieg schon jede Menge Menschen ganz real die Suppe auszulöffeln haben, die ihnen unser Wohlstand eingebrockt hat. Da ist die ohnehin arme Familie aus Irkutsk in Sibirien, deren Haus vom Einsturz bedroht ist, weil der Permafrostboden taut. Ein Problem, das die Irkutsker Familie mit dem Walfänger und Jäger, Sandy Adam, in Tuktoyaktuk, Nordwest-Territorien, Kanada, teilt, dessen Haus buchstäblich versinken wird, wenn es noch wärmer wird und es wird ganz sicher noch wärmer.

Mathias Braschler und Monika Fischer: Schicksale des Klimawandels, 144 Seiten, 29,80 Euro, Hatje Cantz Verlag

Bilder © Mathias Braschler und Monika Fischer

  • siegmarberlin
    10. November 2011 at 13:42

    @ daisydora

    schwieriges Thema weil es unendlich viel dazu zu sagen gäbe. Vielleicht mit Kant antworten.
    “ „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde. „

  • Daisydora
    10. November 2011 at 15:10

    @siegmarberlin

    Man kann die Methoden von Watson zu drastisch und seine Agitation reisserisch finden, aber so taub und dumm, wie sich die Welt stellt, muss man leider mit einem sehr plakativen Konzept agieren.

    Aber ganz sicher hast du damit recht, dass es sich hier um ein weites Feld handelt und man möglicherweise Berichte schreiben müsste, die alle Aspekte dieses Themas berücksichtigen.