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Ein Zelt in Spanien x 080 Barcelona Fashionweek & Selim de Somavilla

Großes Gesprächsthema unter den nach Barcelona angereisten deutschen Journalisten: Die Temperaturen. Eben noch bei mehr als -5 Grad ins Flugzeug und dann bei 15 Grad in Barcelona aussteigen. Die Kollegen auf der Kopenhagener Fashionweek wurden in dieser Hinsicht schonmal nicht beneidet. Angesiedelt im Stadtteil Born, seines Zeichens besonders beliebt bei Künstlern, Studenten aber mittlerweile auch High Fashion Labels wie Dolce & Gabbana, ist das Zelt der 13ten Barcelona Fashionweek auf den ersten Blick im Vergleich zu Berlin eher bescheiden. Die Hauptlocation für die Shows, das „Born Centre Cultural“, war zwar leider den Temperaturen in Deutschland angepasst, lieferte aber dank historischen Ruinen in der Mitte der Halle eine beeindruckende Kulisse …

Während die spanischen kleineren Designer erst ab Dienstag ihre Kollektionen zeigten (einen davon stellen wir euch noch vor), zeigte am Montag Abend der vertikale Riese Mango seine Männer/Frauenkollektion für Frühjahr/Sommer 2014, die gerade auch schon in den Läden hängt (wie praktisch!). Anreiz für die Scharen an Zuschauern war sicher auch Allesandra Ambrosio, die exklusiv für diese Show gebucht war. Aber auch der Rest der Models (die dann auch noch für die anderen Shows liefen) ließen sich sehen. Jon Kortajarena, River Viiperi, Juan Betancourt, Malena Costa, Lieke van Houten, Marina Nery waren nur Einige. Natürlich geht es aber gerade für mich nicht nur um die Mode sondern eben auch um die Musik. Und da muss man einfach sagen, haben die Spanier in Punkto Übergänge, Abmischung sowie Lautstärkepegel noch einiges zu lernen. Da war man froh über die erste Show nach dem großen Opening von Selim de Somavilla.

Die letzten im Skilook gekleideten Models von Designerin Krizia Robustella haben gerade den Laufsteg verlassen, als der Name des Designers auf der Leinwand erscheint. Nach dem dann komplett ausgespielten Track der offensichtlich damit zusammenhängt, dass sich die Models noch einmal komplett umziehen müssen, läuft ein Film mit in schwarz/weiß gehaltenen Aufnahmen der amerikanischen Wüste. Zerrissene Flaggen im Wind, gleißende Sonne. Geschätzt 2 Minuten. Dann wechselt die Musik und zu Dead Man’s Bones „Loose you soul“ schickt Designer Selim Somavilla seine Models über den Laufsteg. Die Musik ergänzt die Anfangs sehr dunkel wirkende Kollektion mit viel Lackleder und Westerneinflüssen die später aber durch 70er inspirierte Prints gebrochen werden und eine Art Dsquared2 meets Prada-Look entwickeln.

Der in Barcelona geborene Designer beendete 2005 sein Studium in Barcelona und designt, getrieben von der Idee eines Total Looks seiner Outfits auch Handtaschen, Schmuck und Schuhe. Die Jury der Barcelona Fashion Week bezeichnete seine Sommerkollektion übrigens als Beste Sommerkollektion 2014 auf der Fashionweek.

  • Horst
    30. Januar 2014 at 14:48

    Ach guck, dass sieht zumindest lustig aus. Und im Gegensatz zu Berlin ist der Cast ganz gut

  • monsieur_didier
    30. Januar 2014 at 19:09

    …mittlerweile ist es ja sehr en vogue geworden, auf Berlin herabzuschauen und die MBFWB zu belächeln (was aber auch nicht schwerfällt, denn das, was hier oft geboten wird ist manchmal noch nicht mal Mittelklasse), aber so richtig begeistert mich das, was ich auf den Fotos sehe, auch nicht wirklich…
    es erscheint mir sehr Endachtziger, Frühneunziger…
    aber vielleicht ist es gerade wieder die richtige Zeit dafür…
    mich haut es leider nicht wirklich vom Stuhl…

  • Horst
    31. Januar 2014 at 11:33

    @Monsieur dieses rumgemecker über die MBFWB find ich auch doof (hatte ich schon an anderer Stelle erwähnt). Gerade von denen, die pauschal einfach alles als No-Go abstempeln, im selben Atemzug das ganze Brimborium, welches um die MBFWB stattfindet, für ihre Party oder zum Sich-zur-Schau-stellen nutzen …

  • Siegmar
    31. Januar 2014 at 12:37

    danke Monsieur_didier für die Feststellung, das die Berliner FW immer nur nieder gemacht wird. Ich denke das die MBFWB mittlerweile etabliert ist und bei dem wirklichen Fachpersonal gut ankommt. Das ganze Geschrei um die Z-Promis machen die Medien, die man auf der Bread & Butter od. Premium nicht sieht und nicht die vielen unsäglichen Bloger zu vergessen, die dieses Jahr vor dem Soho-House standen in der Hoffnung reinzudürfen.

  • Daisydora
    31. Januar 2014 at 13:44

    Das nenne ich Designermode! Danke Jan 🙂

    Das will und kann vielleicht nicht jeder Mann tragen, aber die Schnitte sitzen und das sind zumindest originäre Ideen. Und den Anzug auf dem vorletzten Bild, würde ich sofort kaufen und tragen. Endlich was mit Mode! 🙂 .-) 🙂

    Und zu Berlin und der MBFWB, werde ich mich in einem Bericht zu Worte melden, wenn ich dann alle Kollektionen solide durch gearbeitet habe 😉