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DIESEL vs. DieselStörmers

DieselStormers Diesel Logo
Bild: Black Forest Games

Kennt ihr noch das Spiel Teekesselchen? Das war ein Spiel, in dem ein Begriff, der zwei Bedeutungen hat, erklärt wird. Die Mitspieler müssen das Teekesselchen, also den gesuchten Begriff, erraten. Als ich das Spiel das letzte Mal gespielt habe, dass muss ca. 30 Jahre her sein, waren beliebte Teekesselchen „Hahn“ und „Birne“, heute ist sicher „Maus“ auf der Rangliste des beliebtestens Teekesselchen ziemlich weit vorne, oder aber auch „Diesel“. Der Begriff „Diesel“ beschreibt auf der einen Seite den Kraftstoff und auf der anderen Seite die italienische Jeansmarke. Eigentlich ganz einfach und nicht wirklich zu verwechseln. Dachte ich zumindest bis gestern, denn DIESEL hat Einspruch gegen die Eintragung des deutschen Actionspiels DieselStörmers als Markennamen eingelegt. Wohlgemerkt geht es bei DieselStörmers um Treibstoff, der die Rüstungen und Waffen der Spielcharaktere antreibt und deren ganze Welt in einem schmutzigen Fantasy Setting angesiedelt und deren Hauptressource Öl ist. Sprich: Das Teekesselchen von Black Forest Games ist von Jeans & Co. meilenweit entfernt. Aber der Reihe nach:

Der Indie-Spielehersteller Black Forest Games hat für sein neues Spiel die Eintragung der Marke DieselStormers unter anderem beim Europäischen Markenamt (Office for Harmonization in the Internal Market) beantragt. So weit, so gut, doch letzte Woche hat Black Forest Games dann die Nachricht bekommen, dass das Jeanslabel DIESEL Widerspruch gegen die Eintragung eingelegt hat. Die Begründung: Es bestehe Gefahr der Verwechslung mit deren Marke DIESEL, die unter anderem auch für Videospiele eingetragen ist.

Black Forest Games gibt sich allerdings gelassen, denn sie davon aus, dass es sich um ein Standardverfahren der DIESEL-Anwälte handelt. Eine Annahme, die der Berliner Anwalt Kai Bodensiek auf der Seite „Gameone“ teilt: „Derartige Widersprüche gegen Marken sind nicht selten und erfolgen oft reflexartig, wenn eine neue Marke angemeldet wird, die teilweise identisch mit einer bestehenden Marke ist. Für den Widersprechenden ist das dann besonders heikel, wenn er die Marke in dem Tätigkeitsgebiet in den vergangenen Jahren gar nicht genutzt hat, denn dann ist er selbst angreifbar. In den meisten Fällen werden derartige Widersprüche damit erledigt, dass beide Parteien sich versichern, nicht im Kernbereich der anderen Partei tätig zu werden. Dies nennt sich dann Abgrenzungsvereinbarung und dürfte dafür sorgen, dass es in absehbarer Zeit keine Dieselstörmers-Jeans gibt.“

Übrigens hatte ich auch bei DIESEL direkt nachgefragt: „Seitens DIESEL gibt es kein offizielles Statement,“ wurde mir mitgeteilt. Allerdings hält man mich auf dem Laufenden.
Bis wir dann Neuigkeiten haben, frage ich einfach mal in die Runde, wie ihr die Situation im Fall „DIESEL vs. DieselStörmers“ einschätzt …

  • monsieur_didier
    30. Juli 2014 at 15:32

    …der erste Gedanke, der mir in den Sinn kam war:“…oh, hat diesel wieder einen Marketing-Gag ersonnen…?“

  • Horst
    30. Juli 2014 at 22:11

    @Monsieur stimmt, könnte auch ne gruselige Kampagne sein (obwohl ich die Diesel Kampagnen in letzter Zeit mochte 🙂 )