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Die Flair wird eingestellt

flair
Bild: Klambt

Schlechte Nachricht aus Hamburg: Der Klambt Verlag gab heute lt. Horizont bekannt, dass das Flair Magazin nach nur elf Monaten vom Markt genommen wird.
„Ein Unternehmer muss in den Fällen konsequent handeln, in denen er, trotz allem verlegerischen Einsatz, keine realistische Perspektive für einen wirtschaftlichen Erfolg erkennen kann“, so Klambt-Verleger Lars Joachim Rose.
Rose sah noch im letzten Jahr die Zukunft rosiger – „Deutschland ist ein wunderbarer Zeitschriftenmarkt,“ äußerte er im Oktober 2012 in der FAZ. Hoffen wir, dass diese Prognose für zukünftige Magazine eintrifft.
Von der Einstellung der Flair sind 27 Mitarbeiter betroffen; die Augabe Nummer 7 wird die letzte sein.

  • Monsieur_Didier
    27. Mai 2013 at 18:42

    …schade, mir gefiel die Flair ganz gut…
    aber heutzutage haben es ja selbst etablierte Print-Magazine sehr schwer…
    da gilt dies für neue Magazine um so mehr…
    wo wird der Weg langgehen und hinführen?
    Mir wird, bei dem Gedanken daran, ein wenig wehmütig und unbehaglich…!

  • PeterKempe
    27. Mai 2013 at 19:40

    Schade, dass heute keiner mehr Geduld hat und alles nur gut ist, was in Windeseile Riesengewinne abwirft… das haben Zeitschriften übrigens noch nie… schon mein Opa hat mir als kleiner Junge erzählt, das ein Unternehmen fünf Jahre braucht, bis es +/- Null ist und zehn Jahre bis es einen bescheidenen Gewinn abwirft – und der war ein sehr sehr erfolgreicher Unternehmer. Vielleicht sollten alle BWL Studenten und Manager mal wieder nicht davon ausgehen, dass man mit einem Produkt über Nacht zum Millionär wird. Schade eine gute Zeitschrift und Menschen, die sich viel Mühe gegeben haben, gutes Niveau zu machen… Ich bin mir sicher, dass, wenn man Geduld hätte, man in Deutschland noch Magazine bringen könnte – vielleicht auch welche die sich fragen, was der Leser will und wovon der Leser träumen möchte.

  • Martin
    27. Mai 2013 at 21:56

    Leider weis ich nicht wie es um die Verkaufszahlen bestellt war, aber ich finde die Entscheidung auch schade. BEsonders jedoch für die Mitarbeiter, die ihr Herzblut in den Aufbau und Entwicklung gesteckt haben.

    http://www.look-scout.de

  • Siegmar
    28. Mai 2013 at 10:10

    wenn ich ehrlich bin, war es eigentlich abzusehen, dass die “ Flair “ nicht lange durchhält, da war doch sehr viel “ Mittelmässigkeit “ dabei, man wollte zuviele bedienen und das kam bei mir nicht an. Ich bin so ein leidenschaftlicher “ Magazinesammler „, bei der Flair hatte ich nicht das Bedürfnis. Ich habe früher, die aus Berlin kommende “ Quest “ geleibt, als Constantin Rothenburg noch Herausgeber war, ich sammele sie zwar heute noch, weil ich sie von der 1.Ausgabe besitze, aber seit Gruner + Jahr meinte, mit seinem Geld auch das Niveau drücken zu können und sie dann 2 monatig herausbrachte, ist sie bei weitem nicht mehr das Magazin das es für mich war.So geht es vielen guten Magazinen, sowie bekannt und einigermassen erfolgreich, wecken sie die Begierde der großen und gehen dann relativ schnell unter, weil “ kein Erfolg – kein Geld „,

  • bernd
    28. Mai 2013 at 16:16

    Es ist immer schade, wenn ein Magazin geht. Aber viel ist, wie Siegmar schreibt, mittelmässig. Viele Magazine besitzen kein eigenes Format und gehen kein Risiko ein.

    Die älteren unter uns erinnern sich vielleicht noch an ein Magazin aus den 80er Jahren, das „Viva“ hiess. Eine Freundin von mir hatte das immer gekauft und meinte damals Ende der 80er, dass es schade ist, dass „ihr“ Magazin eingestellt wird.
    Seit damals habe ich viele Magazine kommen und gehen sehen.
    Die meisten Magazine sind Eintagsfliegen, weil keine Idee dahinter steckt und auch keine Ausdauer. Da hat Opa Kempe recht. nach fünf Jahren ist mal was zu sehen, vorher nicht.
    Die Ausdauer fehlt heute. Keiner will mehr investieren, wenn die erste Ausgabe nicht einschlägt.

    Das Niveau der deutschen Vogue ist leider auch so weit unten, dass sie als „newcomer“ sicher auch wenig Chance hätte, auf dem Markt zu bestehen. Kaum noch ein Cover mit Erinnerungswert.
    Ähnlich die deutsche Interview. Gestern sah ich, dass die aktuelle ausgabe die Grösse einer Briefmarke hat. Das Format radikal verkleinert. Ist das der erste Schritt hin zum Aus?

    Deutschland ist eine Zeitschirftenland, aber im Mittelfeld ist es sehr schwierig zu bestehen. Mit wenig Ideen und wenig Durchhaltevermögen schaffen es die meisten sicher nicht über einige Ausgaben.

    Auch die von Siegmar angesprochene Quest stand ja schon immer wieder mal vor dem Aus.

  • Siegmar
    28. Mai 2013 at 16:44

    @ Bernd,

    soviel ich weiß gibt es die Interview immer noch in dem bekannten Großformat, habe sie aktuell gekauft. Es ist auch immer eine Frage, ob man bereit ist für ein Magazin über 10 € auszugeben, wenn ich die Wallpaper sehe, die mittlerweile 18 € kostest und zu fast 60 % aus Werbung besteht, bin ich dazu nicht mehr bereit. Die Viva war damlas gut wie auch die großformatige „Max“ und die hat es leider auch nicht überstanden.

  • Horst
    28. Mai 2013 at 16:51

    Meines Wissens gibts die Interview in 2 Größen – „normal“ und eher klein. Zusätzlich wohl auch als iPad Version – das ist etwas, was sie zum Anfang gar nicht wollten. Mich erinnert das alles ein wenig an eine OP am offenen Herzen.

    Vielleicht sollten wir mal ne Umfrage bei Modemagazinen aus D machen, wie es in 5 Jahren um den Magazinmarkt bestellt ist – ähnlich wie bei den Modeblogs ( http://horstson.de/alles-ohne-glaskugel-und-orakel-modeblogger-hanami-teil-ii/2013/05/ )

  • Horst
    28. Mai 2013 at 16:53

    Achja, die MAX habe ich geliebt, den Neuanfang fand ich (leider) etwas dröge. Die Tempo mochte ich auch noch. Ich hoffe noch auf den Esquire.

  • Siegmar
    28. Mai 2013 at 16:58

    @ Horst

    die Sonderausgaben der Max besitze ich heute noch, die sind super gut “ wie die weiße Max, die goldene Max, Max aus NYC, die von Christo verpackte, das sind kleine Schätze für mich.

  • blomquist
    28. Mai 2013 at 21:17

    Die VIVA war damals wirklich toll.
    Und genau so TEMPO.

  • bernd
    28. Mai 2013 at 21:20

    Der Magazinmarkt ist immer der gleiche. Da ändert sich nichts.
    Print bleibt Print. Es wird Magazine geben und es werden welche verschwinden. Im Gegensatz zum Blog kann man Magazine sammeln, was ein grosser Vorteil ist. Das heisst, selbst wenn es ein Magazin nicht mehr gibt, gibt es irgendwo jemand, der es gesammelt hat. Ein wirklich gutes Magazin wird daher nie verschwinden und immer wieder mal auftauchen, als Inspiration, in einer Ausstellung etc.
    Auch ist es so, dass Magazinmacher immer im Bereich Magazin arbeiten, das heisst, wenn es Magazin „A“ nicht mehr gibt, dann arbeiten sie an Magazin „B“.

    Was einzelne Titel betrifft, so denke ich allerdings, dass sie keine lange Lebensdauer haben. Das sehe ich zum Beispiel bei Magazinen, die keine wirkliche Eindeutigkeit haben, wie zum Beispiel „Tush“ oder „Blond“ (gibt es die noch?).
    Diese Magazine sind ok. aber sie nicht nicht wirklich relevant.
    Sie spiegeln aber recht gut eine bestimmte Zeit.

    „Interview“, vor allem die deutsche hat meiner Meinung nach wenig Relevanz. Ich habe noch ganze Jahrgänge aus den frühen 90er Jahren. Das ist wirklich ein Schatz. Es war ein tolles Lebensgefühl und das Magazin hat das vermittelt. Das schaffen heute wenige. Ich kenne nur einige Magazine, die das schaffen und die entziehen sich dem grossen Markt und sind nur schwer zu bekommen.

    Zu „Max“ kann ich wenig sagen, habe ich mir nur einmal gekauft, ende der 80er Jahre in Italien.

    @ siegmar & blomquist

    Schön, dass ihr die „Viva“ noch kennt, ich glaube ausser uns kennt die keiner mehr. Ich selbst habe sie allerdings nie gekauft, aber meine Freundin und daher kannte ich sie.
    Ich weiss noch genau, wie das Cover aussah. Im Internet habe ich leider nichts gefunden. Das ist schwierig mit Sachen, die vor der Internetzeit waren und nicht wirklich durchschlagend, da findet man wenig.

    Was den Preis angeht. Es ist immer sinnvoll in ein gutes, Magazin zu investieren. Es macht aber wenig Sinn, ein Magazin zu kaufen, wenn es fast nur Werbung hat. Ich kaufe die amerikanische Vogue kaum noch, weil der Modeteil oft nur noch ein paar Seiten hat. Da investiere ich lieber in alternative Magazine, die kaum Werbung haben.

    Daran erkennt man auch ein gutes Magazin, das mit Herzblut gemacht wird. Wenn es immer wieder eine Ausgabe gibt, ohne, dass es viel Werbung darin hat. Das heisst, die Verantwortlichen arbeiten monatelang als Fahrradkurier, um es sich leisten zu können, das Magazin zu drucken. Und dann sind 20 Euro auch vollkommen in Ordnung.

  • Jana H.
    29. Mai 2013 at 12:20

    It’s a shame! I did post about Flair some months ago, because I found it really interesting. I don’t buy it all the time, but sometimes they focus on trends I really like.

  • Siegmar
    29. Mai 2013 at 14:21

    Bernd

    Magazine die gut gemacht sind und wo das Engagement der Macher zu erkennen ist, wecken immer mein grosses Interesse, aber alle kaufen geht auch nicht, die aktuelle 32c finde ich klasse, es gibt so viele die nach kurzer Zeit wieder vom Markt sind. international finde ich “ Fantastic man “ sehr gut . Tush ist extrem werbelastig geworden und deswegen kaufe ich sie nicht mehr.

  • Monsieur_Didier
    29. Mai 2013 at 16:02

    @ Bernd…
    Du hast wirklich recht…
    ich kenne die Viva noch sehr gut, da las ich zum ersten Mal was über Pierre & Gilles, die Modestrecken waren gut produziert und fotografiert etc.
    und die TEMPO damals, das war wie ein Besuch im Bonbon-Laden, wenn sie in den Verkauf kam…
    in meinem Keller liegen noch ganze Jahrgänge iD + FACE…
    bei meinem Umzug nach Berlin wollte ich die alle entsorgen, weil Kartons mit Zeitungen unhandlich und schwer sind, zum Glück tat ich es nicht…
    verkauft, wie angefragt, habe ich sie auch nicht…
    im Herbst hole ich welche nach oben und werde anfangen, gute Fotos und Seiten einzuscannen…
    es wird eine Freude und Fest werden…

    eins der überflüssigsten Launches war für mich die deutsche INTERVIEW…
    ich verlor nach der dritten Ausgabe das Interesse…
    und so geht es mir leider mit vielen neuen Zeitungen, zu uninteressant, zu austauschbar und letztendlich auch zu billig gemacht…
    ich bin bereit, Geld auszugeben, aber die Leistung muss stimmen…

  • Horst
    29. Mai 2013 at 16:20

    Ich oute mich jetzt mal als nicht VIVA Leser. Viva kenn ich nur als Abklatsch von MTV…. Fand es aber interessant zu hören, dass Christiane Arp damals da gearbeitet hat.
    Bei der Max habe ich noch ein paar Ausgaben rumliegen, unter anderem die mit der Pierre & Gilles Strecke 😀
    Stellt sich die frage, welche Zeitung heute gesammelt und archiviert wird und bei der man in 20 Jahren ganz nostalgisch wird wenn man den Namen nur irgendwo hört?

  • Dani
    31. Mai 2013 at 15:49

    Ach wie schade, mir hat das Heft gut gefallen! Ich habe mich allerdings immer über den wirklich sehr niedrigen Preis gewundert.

  • Barbara alias parisoffice
    11. Juni 2013 at 13:43

    @bernd: Ich habe fast alle Viva Ausgaben zuhause im Keller. Von allen Magazinen, die ich in meinem Leben mal gesammelt hatte, ist die Viva das einzige Heft, dass ich nicht weggeschmissen habe. Zur Info an die Jungen: Jede Viva Ausgabe war in einer Uni-Farbe. Es gab nicht wirklich ein Cover. Nur ein kleines Schwarz-Weiß-Foto in der Mitte. Drinnen i Heft gab es immer ein Modeposter. Da hängen noch zwei davon eingerahmt in meinem Kinderzimmer. Das war damals so innovativ, dasss es wohl seiner Zeit voraus war. Als Uschka Pittroff die Amica lancierte, war das auch der Wahnsinn. Und Max – ja. Der Milchstraßen-Verlag war damals das Nonplusultra. Lange ist es her.

  • Österreichisches Modemagazin Flair übernimmt deutsche Ausgabe | Stylekingdom
    3. August 2013 at 00:05

    […] dazu die Entwicklung in Deutschland, wo der Titel nach nur sieben Ausgaben eingestellt wurde (Horstson). Das Stöckchen hebt nach kurzer Pause die österreichische Flair auf und will mit […]

  • Carlotte
    19. August 2013 at 22:00

    Schade drum. Mein Lieblingsmagazin war ja PARK AVENUE, von Gruner und Jahr einst hochgepusht und dann beim ersten Anzeichen der Krise wieder eingestellt. Ein großer Fehler…