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Daisys 1. Berliner Pop-Up-Store

So, heute ist die Hauptstadt dran!
Da ist ja modisch so einiges an Attitüde an der Tagesordnung. Ständig kommen berühmte Top-Modeblogger und ihre Top-Outfit-Fotografen um die Ecke und der Rest der Männer in Kreativ- oder Medienberufen oder gleich als Künstler tätig, lässt es modisch auch ganz gerne krachen. Da sind leise Töne und allzu viel dezentes Understatement eher unpassend. Man soll ja sehen, wie hip und fashionable Berliner und Wahlberliner nicht zuletzt deswegen sind, weil Michalsky und Freunde der Stadt attestiert haben, dass sie nun auch dafür steht, modisch besonders freigeistig und international zu sein.
Was euch, liebe Leser, sofort auffallen wird: Das Modesammelsurium für Berlin ist deutlich weiter gesteckt, als meine kleine Auswahl für schnieke Jungs in Hamburg. Berliner Männer der oben genannten Trendzielgruppen haben ja auch etwas mehr Zeit für Window-Shoppings, das Stöbern in Onlineshops und das Surfen durch alle angesagten Modeblogs mit Streetstyles, Tagesoutfits und den tollen SALES. Drum wollte ich das Angebot für euch nicht künstlich verknappen:

Los geht es aber mit einer hoffentlich passenden Empfehlung für einen treuen Leser, Siegmarberlin, der zu seinen ins Auge gefassten Neil Barrett Chinos aus der Hamburger Auswahl nun den Hauptstadt-Pulli von D&G bekommt. Der hat einen ähnlichen Effekt eingearbeitet, wie das schöne grüne T-Shirt von Bottega, das vor einigen Wochen gleich mehrere Leser haben wollten. Den Pulli gibt es Sand auf Grau oder Grau auf Grau. Ich würde wenn, ersteren nehmen. Aber damit ist noch nicht Schluss. Ich weiß ja nicht, ob Hüte auch ein Thema für dich sind. Wenn ja, dann würde ich den schönen von Malo dazu tragen. Wenn nicht, sieht das auch ohne Hut cool aus. Und bitte, bleib uns weiter treu, auch wenn ich ganz weit danebenliege…

Aber meine zentrale Idee für Berlin sind Teile, die man nur in einer schicken Weltstadt tragen kann. Da wären zum Beispiel Lacksandalen von Pollini (oben), zu denen der Mann von Welt dann nur noch den passenden Zehennägel-Trendlack von Chanel braucht. Etwas weniger chichi aber auch überdrüber, die weißen oder grauen Sandalen von Jil Sander. Wie findet ihr die?

Wer seinen Zehen etwas weniger Berliner Frischluft gönnen, aber dennoch auf trendiges Schuhwerk wert legt, für den habe ich die weißen Clarcs von Jil Sander und ein paar dunkelgraue Schnürschuhe mit dezentem Intarsienmuster von Bruno Bordese rausgesucht:

Bleiben wir gleich bei den Accessoires. Denn, da kommen noch ein paar Hüte für euch. Ein blauer mit in sich blau gemustertem Band von HTC (links), der My Bob Heat (rechts) im Flechtmusterlook…

…und nicht zuletzt der federleichte aus Hemdenstoff gearbeitete Shirt-Heat von Comme des Garcons, zu dem ich euch auch das passende Hemdstoff-Sakko nicht vorenthalten will:

Das ergibt einen sehr frischen Look und beide Teile können mit einem Hemd sogar zu den kurzen Hosen von Kiryuyrik getragen werden; sieht zusammen mit den Boots, die unterhalb der Hose zu sehen sind annähernd dandyesk aus, aber eben nicht so angestrengt wie ein Totallook:

Eine besondere Hose, auch gerne leicht überteuert, sollte es aber für Berlin auf jeden Fall sein: Nirgends wissen so viele Menschen, denen man begegnet, welches Label man trägt. In dieser Preisklasse liegen die schwarze Hose mit den beiden weißen Streifen von Balmain (unten links), die mit 994 Euro noch gerade so unterhalb von 1000 Euro entlang schrammt. Auch sehr edel im Sinne von premium-punckig findet Daisy die schwarze Hose von Julius (unten Mitte) und die leicht knittrig wirkende schwarze Hose von Comme des Garcons Homme Plus (unten rechts). Was sagt ihr zu so viel Luxus an den Beinen?

Aber ich will euch noch zwei Hosen unbedingt zeigen: Eine schwarze, die, wie man sieht, auch hochgekrempelt was hat (von Thom Browne; links unten) und dann auch noch die schmale und in sich gestreifte blaue von Junya Watanabe für Comme des Garcons Homme Plus (unten rechts):

Ganz schön viel Auswahl, oder? Mir fiel die Wahl schwer.
Allerhöchste Zeit, was für obenrum zu empfehlen. Zwei T-Shirts, einen Cardigan und einen ärmellosen Pulli, unter dem man natürlich ein dünnes Darunter tragen kann oder soll. Das T-Shirt mit schwarzer Nerdbrille von Viktor & Rolf (links) gefällt Daisy besonders gut für Brillenträger und so blasse Intelligenzbestien mit Hochbegabtenblick. Das zu beweisen, wird aber beim Einkauf bestimmt kein Thema sein. Auch irgendwie passend, ein T-Shirt von Xagon Man (mitte) für nur 36 Euro und immerhin mit dem Konterfei von Agyness Deyn drauf. Ein sehr schönes Stück, das man auch mal im Job zur guten Anzughose tragen kann ist der zweifarbige Cardigan von Haute (rechts), einem Label, das auch für den bezaubernden ärmellosen Pulli mit den ersten Flügelärmelchen für Männer verantwortlich zeichnet. Sagt ihr mir bitte, ob wir da lieber leptosome Nerds oder sportliche Großstädter hineinstecken wollen:

Sollte die Frage des Trainingszustands der Arme unentschieden enden, habe ich da noch ein paar Sakkos im Ärmel. Aus edlem Jeansstoff (wahrscheinlich Wolle-Baumwolle) ist das Sakko von Bogoli (links), das körpernah geschnitten ist und mit drei schönen Metallknöpfen geschlossen wird. Ganz ohne Daisys zweite Lieblingsfarbe Taubenblau (Blaugrau) kann aber auch Berlin nicht modisch glänzen. Meine Wahl für euch fiel auf das knittrig-elegante Sakko von Aquarama (mitte). Das letzte Sakko kommt dann von Anissej (rechts), besteht aus einem leichten hellen Stoff mit etwas Stretchanteil, dadurch sieht es gleichzeitig schluffig und korrekt aus. Ideal für den gesellschaftlich exponierten Bummel an Landwehrkanal und Spree…

Für alle Fälle: Sollten auch unter euch Berlinern unter den Horstsonians welche sein, die gerne mal ein Tuch oder einen leichten Schal tragen, dann kommen hier noch Daisys Vorschläge (von links nach rechts): Ein gepunktetes Tuch mir geknoteten Fransen von David Mayer Naman, das blau-weiße, sparsam-grafisch gemusterte Tuch von Dries Van Noten und ein Schal von Nude by Masahiko Maruyama…

So, liebe Leser, das wär’s mit meinem 1. Pop-Up Store in Berlin. So seid ihr hauptstadtfein genug zurechtgemacht, wenn es nach mir geht. Gebt ruhig Bescheid, ob was für euch dabei ist, aber auch, wo ich schlimm danebengegriffen habe…

Bilder und mehr Informationen: Yoox.com und Luisaviaroma.com

Bild Rolf Eden VIA

  • siegmarberlin
    7. April 2011 at 11:47

    @ daisydora

    der Unterton im ersten Teil des Artikels war nicht zu überhören und Rolf Eden nicht zu übersehen.

    Deine Auswahl hat mich begeistert. Die Pullis von D&G sind top ( obwohl ich die Marke sonst nicht so mag ). Die Snadalen nehme ich alle sofort. Die Clarcs von J.Sander sind wunderbar. Hüte sind nicht so mein Ding. Dafür aber die Watanabe Hose, die ist klasse.Wirklich sehr schöne Teile die du ausgesucht hast und danke das Du diesen Mitte/kastanienallee/ Torstr. Style ( Jeans, Kleidchen drüber u. trainingsjacke drüber )weggelassen hast, das kann keiner mehr sehen. Es wäre auch einiges für Mainhatten dabei.

  • Rene Schaller
    7. April 2011 at 11:58

    Liebe Daisy,
    die Balmain-Hose kann der ein oder andere auch nachts gut in Schöneberg trage. Denn auch nur in Berlin würden sich Männer mit 1.000 Euro teuren Hosen im Darkroom durchb**** lassen…
    Nein, in der Tat hast du ein paar schöne Sachen ausgesucht. Wobei ich eher umziehen würde, als mich freiwillig in 3/4-Hosen, Sandalen und nem Hut vor die Tür zu wagen.
    Hamburg gewinnt deutlich an Reiz, zumindest modisch!
    Gruß

  • siegmarberlin
    7. April 2011 at 12:43

    das hatte ich noch vergessen flügelärmelchen gehen garnicht, egal an wem !

  • Daisydora
    7. April 2011 at 12:43

    @siegmarberlin

    Lieber Siegmar,

    das Foto hat Horst vorgeschlagen 🙂 ich hatte gar keine Header, nur deine beiden Pullis für oben … das mit dem Unterton stimmt, aber da kann Berlin gar nicht groß was dafür, dass es auch all die superhippen Blogger (du bist nicht gemeint, René) und großartigen Medienleute beherbergen darf, die ich mir beim Schreiben in Erinnerung gerufen hatte …

    Es freut mich, dass ich nicht daneben gegriffen habe; deinen Hut von Malo hat Horst ohnehin im Eifer des Gefechtes vergessen. Ich mag die Sandalen und die weißen Jil Sander Clarcs auch… D&G haben auch mal schöne Teile zwischendurch, ich gehe da immer völlig vorbehaltlos ran …..für Mainhatten kommt noch was von BOSS, wenn die dann mal mit den schönen Bildern aus dem Knick kommen ….

    Ich glaube, das Torstrassen-Blog-Stereotyp ist auf Modeblogs auch ohne unser Zutun schon sehr gut vertreten …:-)

    @René

    Lieber René,

    das ist ein Missverständnis, die kurzen Hosen von Kiryuyrik werden mit den Boots getragen, die das Model anhat…und nicht mir Sandalen … Ansonsten habe ich nur versucht, ein pasr schöne Teile rauszusuchen, die ich ein wenig mit Berlin und einem Teil der modischen Attitüde der Berliner verbinde. Das ist weder vollständig noch das Evangelium 🙂

    Was hast du gegen den Shirt-Heat und das Hemdenstoff-Sakko von Comme des Garcons zu meiner kurzen Hose. Ich finde gerade den Bruch und die derben Boots dazu sehr schön…

  • Rene Schaller
    7. April 2011 at 13:15

    Liebe Daisy,
    gegen deine Jackenauswahl habe ich gar nichts, alle vier Modelle sind super. Und natürlich ist das von CdG ein Traum.
    Aber irgendwie sehe ich Berliner kaum in Jacket-Hose-Kombi, entweder tragen sie (schlechte) Businessanzüge oder andere Jackenformen. Das Jacket scheint sehr untypisch für die Berliner Ost- und Mittelbezirke zu sein, Charlottenburg sieht da ein bisschen anders aus.
    Auch mit Boots gegen die 3/4-Hosen nicht. Und wer ausser die ganzn hippen trägt im Sommer schon Boots? Ich freue mich auf Loafer und leichte Halbschuhe ohne Socken!
    Und natürlich bin ich sehr enttäuscht kein superhipper Blogger zu sein 😉
    Einen ganz wunderbaren sonnigen Tag und Grüße aus Berlin!
    René

    @ Siegmar: Welchen Stadtteil bevorzugst du?

  • siegmarberlin
    7. April 2011 at 13:57

    @ Rene

    sei froh das du kein superhipper Blogger bist, da ist das Verbrauchsdatum sehr schnell abgelaufen und dein blog ist doch klasse

    Ich mag im Moment mehr die westlichen Stadtteile, ich wohne zwar an der Grenze Pankow/Reinickendorf mag aber ganz gerne Charlottenburg u. die Gegend um den Tegeler See/Altheilgensee. Besonders gut gefällt mir auch Maybachufer, Admiralsbrücke, Planufer, da finde ich das Leben sehr toll. Wa für mich nicht mehr geht ist die hippe Mitte. Mittlerweile zu aufgesetzt und zu Touristenmässig, welchen bevorzugst du?

  • Rob
    7. April 2011 at 14:08

    Rolf Eden? 🙂 Hamburg gefällt mir auf jeden Fall modisch betrachtet besser!

  • Rene Schaller
    7. April 2011 at 14:41

    @ Siegmar

    Ich wohne in Moabit, fast neben dem Meilenwerk. Damit ist man Berlin eh schon exotisch, denn man wohnt eigentlich nicht in Moabit, und ist schon gar nicht stolz darauf.
    Ich mag die Gegend um den Savigny Platz und die Spree zwischen Innenministerium und Schloß Bellevue. Ein weiterer Favorit ist der Schloßpark Charlottenburg.

  • Daisydora
    7. April 2011 at 14:51

    @René

    Klar bist du mir gegenüber im Vorteil, du wohnst bzw. lebst ja in Berlin, während meine Zeit in der Gegend (du weisst, ich hatte irrtümlich in Potsdam gewohnt) lange vorüber ist. Aber irgendwie gibt es in Berlin doch alles, oder?

    Wie gesagt, ich würd’s dir ja gönnen, auch zu den superhippen Bloggern zu zählen, aber du bist ja sowas von einem hartnäckigen Vintage-Weekday-undsoweiter-Verweigerer 🙂

    @siegmarbelin

    Der richtige Typ kann das Flügelteilchen schon tragen, mit T-Shirt drunter, oder? Ich kenne einen Mann, der das tragen könnte.. 🙂

    @Rob

    Über Rolf Eden musst du mit Horst reden 🙂 aber ich fands auch auflockernd. Wir nehmen die Mode ja nicht allzu ernst ….

  • siegmarberlin
    7. April 2011 at 15:51

    @ Rob

    Moabit ist doch absolut ok, einige Freunde wohnen mittlerweile in Moabit, in wirklich sehr schönen Wohnungen. Man muss ja nicht unbedingt Frau Barbara Schöneberger als Nachbarn haben, die hatte doch damit geprahlt in Moabit in einer 10 Zimmer-Wohnung für ganz kleines Geld zu wohnen. Wie du sicherlich mitbekommst geht der Trend auch in richtung Wedding, der verlauf der mittlerweile fast schon hippen Brunnenstr. aus dem Ostteil bis zur Badstr. ist bemerkenswert, viele Galerien etc.
    viel Spass im Vogland, mein bester Freund kommt aus neuendorf

  • Epi
    7. April 2011 at 22:10

    Die Bruno-Bordese-Schuhe sehen großartig aus! Besser wären sie allerdings in gefälligem Schwarz…
    Und obwohl ich kurze Hosen normalerweise eher furchtbar finde, kann ich dem Modell von Kiryuyrik doch so einiges abgewinnen. Der ärmellose Pulli ist ebenfalls sehr schick (Das sind doch keine Flügelärmchen!), und der Schal von M.M. sowie das D.v.N.-Tuch gefallen mir auch.

    So, nun zum Rest: die anderen Schuh-Modelle sind grässlich, besonders die Sandalen; die Hüte sind so abartig, dass mir fast die Worte fehlen; bis auf das Anissej-Jäckchen und besagten Pulli sagen mir auch die Oberteile nicht sonderlich zu (einzig die beiden D&G-Pullis sind noch recht nett) – T-Shirts mag/trage ich eh nicht; die anderen Hosen sind langweilig oder sogar unschön geschnitten…

  • Daisydora
    9. April 2011 at 14:55

    @Epi

    Die Bruno Bordese Schuhe fände ich in schwarz auch schön, aber auch in Himbeerrot, glaube ich wenigstens.

    Freut mich, dass du einiges für dich in meiner kleinen Auswahl gefunden hast … Dass die Jil Sander Sandalen bzw. Clarcs nicht ganz unumstritten sein können, ist klar; aber ich finde, da muss nur der richtige Typ Mann drinne stecken, finde ich…. Magst du auch keine Hüte, so wie ich…oder sind nur meine Hüte so schlimm und du wüsstest bessere?

    Das mit den T-Shirts solltest du möglicherweise noch mal überdenken 🙂