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Church Northampton – Die Schuhe meines Herzens

Wenn ich mich entscheiden müsste, dass ich nur noch Schuhe von einer Marke tragen dürfte, dann wüsste ich sofort welche es wäre: Church. Die altehrwürdige Manufaktur im englischen Northampton stellt seit 1879 klassisches Schuhwerk her, dass, wenn man es einmal angeschafft hat, bei entsprechender Pflege einen das ganze Leben begleiten kann.
Schon als Junge habe ich beim hier in Hamburg damals führenden Schuhhaus Prange ein paar Brogues erworben, die immer noch in meinem Schuhschrank stehen. Church produziert nach wie vor in Handarbeit hergestellte, doppelt-rahmengenähte Schuhe, die von gelernten Meistern des Schuhmacher Handwerks alle in vielen hundert Arbeitsschritten hergestellt werden. Obwohl seit ein paar Jahren zum Diego Della Valle Tod’s Konzern gehörend, hat sich an der Machart der Klassiker nichts geändert. Hinzugekommen ist lediglich eine kleine Kollektion von sportlicheren Schuhen und besonderen Modellen, die aus den Archiven wieder aufgelegt werden – wie dem „Shanghai“ von 1929, den ein Kunde dem Church-Archiv original-gebraucht überließ und den die Handwerker in mühevollen Arbeitsschritten genau wie das Original altern ließen.

Church Shanghai

Klassiker wie den Monk, den Doppel-Monk ,den Brogue oder den Tassel-Loafer hat Church immer in diversen Lederarten und verschiedenen Nuancen im Sortiment. Selbstverständlich gibt es verschiedene Leisten von schmalen, eher schlanken Leisten, bis zu bequemen Weiten für eher breitere Füße oder einen hohen Spann.
Besondere Abendschuhe wie Lack-Escarpins, Smoking-Schuhe oder auch Samtpantoffeln mit verschiedenen Stickereien auf dem Blatt, hat Churchs als ewige Klassiker in der Kollektion. Englische Rose, Fuchskopf oder auch die klassische Krone des britischen Empires verraten die englische Herkunft. Abend-Escarpins zu Jeans kamen in den siebziger Jahren in London auf und sind bis heute der letzte Schrei der englischen Gesellschaft im Sommer – natürlich ohne Strümpfe getragen zur Levi’s 501 und Goldknopfblazer.
Die passenden Pflege-Utensilien, sowie Hornschuhlöffel und wunderbare Zedern-holzspanner werden natürlich gleich mitgeliefert von den Engländern. Das Schöne ist, dass, wenn man über Jahre immer mal wieder schaut, gibt es manches Mal auch das ein oder andere Modell im Ausverkauf und für die Hälfte des regulären Preises lohnen sich die Schuhe allemal. Besonders die Abteilungen in den Londoner Department Stores Harrod’s und Selfridges haben große Church Corner und veranstalten regelmäßig zu den Schlussverkäufen Rabatt-Aktionen. Bei Klassikern lohnt sich dann das Zugreifen gleich doppelt und die Londoner Finanz-District-Büros machen dann regelrechte Betriebsausflüge in die Schuhabteilungen.

Church Schuhe sind absolut unverwüstlich und never out of Fashion – eigentlich sind sie die Schuhe meines Herzens.

  • Horst
    11. April 2012 at 09:50

    Die Shanghai sehen ja doll aus…. Gibt es die nicht auch ab und zu in Knallfarben?

  • loeweneherzblut
    11. April 2012 at 10:43

    Lieber Peter,

    wie stets ein sehr liebevoll und informativ geschriebener Beitrag. Meines Wissens gehört das Haus jedoch zur PRADA-Gruppe, obwohl es bei Tod´s sicher auch gut aufgehoben wäre.

  • Siegmar
    11. April 2012 at 11:02

    ich mag die Schuhe von Church sehr und das Shanghai Modell ist ganz toll und ein toller Artikel

  • Jigsaw
    11. April 2012 at 18:14

    Da kann Lloyd gegen einpacken 😉

  • Monsieur_Didier
    11. April 2012 at 19:24

    …mit Verlaub:
    Lloyd und Church in einem Atemzug bzw. Satz zu nennen finde ich SEHR mutig 😉

  • Heinz
    19. Juni 2012 at 22:04

    Der Shanghai ist ja wohl eines der hässlichsten Modelle von Church; richtige Angeberschuhe. Also wer es nötig hat, sich Schuhe zu kaufen, auf deren Sohlen groß und breit die Marke desselben steht, dem ist nicht zu helfen. Ein Gentlemen mit Understatement; also der klassische Church’s-Träger, würde so etwas nie tun! Es sind immerhin die Schuhe des berühmtesten Agenten ihrer Majestät!