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Coffeetable Books

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Peter Lindbergh in Berlin

Peter Lindbergh, London, Mai 2016; © Stefan Rappo

Wie die Zeiten sich doch ändern – irgendwann Ende der Achtziger gab Björk eine Autogrammstunde in einem Technikkaufhaus in Hamburg. Wir standen stundenlang an, bis sie uns – als einer der letzten – endlich ein Autogramm gab. Dass wir unsere Mittagspause dafür etwas – nunja – ausdehnten und im Anschluss zum Chef zum Rapport mussten, spielte beim Anblick der signierten Schallplatte (!) keine Rolle mehr und ich denke noch heute gerne an diese kleine Geschichte zurück.
Etwa zur gleichen Zeit schuf ein deutscher Fotograf ein mittlerweile legendär gewordenes Titelbild der britischen Vogue. Peter Lindbergh lichtete dafür 1989 fünf junge Models in der Innenstadt von New York ab: Linda Evangelista, Naomi Campbell, Tatjana Patitz, Cindy Crawford und Christy Turlington gingen als „The Big Five“ in die Geschichte ein. Claudia Schiffer, Stephanie Seymour, Yasmeen Ghauri und Karen Mulder durften sich erst später in die Riege der Supermodels einreihen.

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Buchtipp: Designed by Apple in California

Dieter Rams, seines Zeichens Industriedesigner aus Deutschland, war in der Zeit von 1955 bis 1995 bei BRAUN als Designer angestellt. In der dieser Zeit entwarf Rams Produkte, die noch heute aufgrund ihres reduzierten Designs Inspirationsquelle für sehr viele zeitgenössische Gestalter ist – zum Beispiel für die Produktdesigner bei Apple, deren Produkte Rams Ideen oft auf ironische Weise interpretierten. der 84-Jährige sieht das als Kompliment, insofern kann man sich fast sicher sein, dass Rams auch den neuesten Streich aus Silicon Valley mögen wird: Apple hat gestern die Veröffentlichung eines Buches bekannt gegeben, das – ausgedrückt durch 450 Fotografien vergangener und aktueller Apple-Produkte – 20 Jahre der Geschichte des Apple-Designs Revue passieren lässt.

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Farbflash – „Dior: The Art of Color“

(Serge Lutens, Catherine Aubert, 1968 for Christian Dior Parfums)

Das Buch „Dior: The Art of Color“, das jetzt beim Rizzoli Verlag in New York erschienen ist, strotzt nur so vor Farben. Dabei handelt es sich bei „Dior: The Art of Color“ nicht um ein Buch, das sich mit Malerei oder Fotos beschäftigt; vielmehr ist es ein Festival des Make-ups und ehrt die Kreateure, die für das Haus Dior eine völlig eigene, avantgardistische Handschrift vorgeben.
Christian Dior wirkte auf Außenstehende immer etwas romantisch, allerdings war er von modernen Ideen und Innovationen angetrieben. Schon zum Anfang plante er, nicht nur Parfums, wie 1947 das weltberühmte „Miss Dior“, herauszubringen, sondern auch Lippenstifte und Make-up zu lancieren, die zu seinem weiblichen Bild der Frau passen. Die Nachkriegszeit nahm begierig die Trends aus Paris auf und nicht nur die Frauen, die Haute Couture oder die Boutiquenmode von Dior kauften, wollten daran teilhaben. Als Erster seiner Zunft vergab Christian Dior Lizenzen für Schmuck und Feinstrumpfhosen und war sich auch darüber im Klaren, dass ein Duft oder Lippenstift den Ruf seines Namens noch bekannter in aller Welt machen würde.

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Buchtipp: National Geographic, USA

(Jodi Cobb, 1978; Copyright: National Geographic Creative)

Ich habe es gut: Mein Facebook-Freundeskreis besteht fast ausschließlich aus Politikern. So zumindest fühlten sich die letzten Monate an, als sich auch diejenigen zu Wort meldeten, die mir bisher nicht unbedingt durch – vorsichtig ausgedrückt – eine inhaltliche Auseinandersetzung mit Politik und Gesellschaft aufgefallen sind und fortan beschlossen, Donald Trump „einfach doof“ zu finden. Dieses Doof wurde mal mehr, mal weniger mit Inhalt gefüllt, im Ergebnis war es dann aber auch nur Populismus, also nicht weit weg von dem, was man Trump doch eigentlich nachsagen möchte.

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16 Quadratmeter Glück

JDS Architects, Hedonistic Rooftop Penthouses; Bild: Julien Lanoo / TASCHEN

Wenn man jemanden aufs Dach steigt, kann das verschiedene Gründe haben. Entweder man weist jemanden in die Schranken, oder man steigt jemandem wortwörtlich aufs Dach. Dann gehört man vermutlich zu den glücklichen Menschen, die eine Dachterrasse ihr Eigen nennen. Wir gehören dazu. Immerhin 16 Quadratmeter misst unser Glück, dem Hinterhaus im wahrsten Sinne aufs Dach gesetzt und man möchte es nicht missen. Sei es zum Rauchen oder zum Grillen, irgendwann gehörte sie zu unserem Alltag dazu und wird Jahr für Jahr neu bepflanzt, was dann – wie in diesem Jahr – optisch auch mal in die Hose gehen kann. Nächstes Mal wird alles besser …
Dass wir mit unserer Liebe zu „ganz oben“ nicht alleine sind, beweist der Taschen Verlag mit dem Bildband „Rooftops. Islands in the Sky“, der im November erscheint und der auch ganz oben auf meiner Wunschliste für Weihnachten stehen wird.

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Mehr Taschen(Bücher) in Düsseldorf und Stuttgart

(Bilder: Taschen Verlag)

Dieser Nachricht begegne ich mit einem Lächeln, einer Portion Lokalpatriotismus für Düsseldorf und einem ungebändigten Interesse am Buchverlag TASCHEN: Heute eröffnet der Fashion- und Lifestyle-Tempel Breuninger erstmals einen Pop-up-Store von TASCHEN im Kö Bogen, besser gesagt im Breuninger Department Store. Vor Ort gibt’s exklusive Sammlereditionen, limitierte Auflagen und aktuelle Kollektionen der Bildbände zu erstehen – ein Eldorado für Buch- und Bildbandliebhaber.

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Die wunderbare Welt des Walt Disney – Zeichentrick-Träume bei Taschen

(© 2016 Disney Enterprises, Inc.)

„Es macht Spaß, das Unmögliche zu tun“, sagte Walt Disney zu einer Zeit, als Computeranimationen und andere digitale Hilfe in etwa so weit entfernt lagen, wie die Pyramiden von der ersten Mondrakete. Die Filmindustrie steckte noch in den Kinderschuhen, der Tonfilm war die große Sensation Anfang der dreißiger Jahre.
Walt Disney war einer der kreativsten Köpfe des 20. Jahrhunderts und hat ein einzigartiges Universum der Fantasie erschaffen. Wie nur sehr wenige Kinoklassiker revolutionierten gerade seine Zeichentrickfilme die filmische Erzählkunst und verbinden bis heute alle Generationen und Kulturen. Lange vor dem Trend des Merchandisings und angeschlossener Entertainment-Industrie wusste er, dass Themenparks und der Verkauf von zusätzlichen Artikeln seine Vision in die Welt hinaustragen, seine Gedankenwelt global verbreiten und anfassbar machen. Jeder, egal aus welchem Jahrgang, kennt seine Filme und verbindet damit bestimmte Assoziationen und Erinnerungen. Eine Generation gibt es an die nächste weiter.

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Buchtipp: Peter Lindbergh. A different Vision on Fashion Photography

(Peter Lindbergh, London, Mai 2016; © Stefan Rappo)

Mein Kollege Julian begegnete kürzlich Peter Lindbergh bei der Eröffnung der Retrospektive in der Kunsthal Rotterdam und lieferte einen lesenswerten Bericht ab. Seine Begegnungen mit Peter Lindbergh und Tatjana Patitz war für ihn tiefes Eintauchen in die Modegeschichte und in die Fotografie.
Das bewog mich, mehr als doppelt so alt und radikal elektrisiert von der Revolution, die Lindbergh auslöste, einen genauen Blick auf den Menschen Peter Lindbergh und in das neue, im Taschen Verlag erschienene Buch „Peter Lindbergh. A different Vision on Fashion Photography“ zu werfen. Die Revolution, die der Fotograf damals startete, beeinflusst uns bis heute und hat die Sehgewohnheiten ganzer Generationen verändert.
Peter Lindbergh hat nicht nur fotografiert und die Ära der Supermodels dominiert. Er hat auch dazu beigetragen, dass sich die Mode der Neunziger Jahre dem Purismus zugewandt hat. Der neuen Klarheit gab er das fotografische Ausdrucksmittel. „Peter Lindbergh. A different Vision on Fashion Photography“ bietet die ideale Spielwiese, um den sympathischen und bodenständigen Peter Lindbergh, der immer wie ein großer Junge wirkt, zu verstehen.

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Coffeetable Books Food

Kochen mit Dalí: Die Diners mit Gala

(© Salvador Dalí. Fundació Gala-Salvador Dalí, Figueres, 2016)

Die Rollen sind bei uns relativ klar aufgeteilt: Mein Freund kocht, ich esse. Manchmal ergibt sich auch ein Rollentausch, wobei ich zugeben muss, dass ich zwar gut essen kann, dafür aber nur über ein überschaubares Repertoire an Rezepten verfüge (die natürlich allesamt wahnsinnig gut schmecken, aber lassen wir das …). Hinzu kommt im Augenblick eine Diät, die kulinarischen Orgasmen einen Strich durch die Rechnung zieht. Trotzdem – oder gerade deshalb – möchte ich Euch ein Kochbuch vorstellen, das gleichermaßen ein Augen- und Gaumenschmaus ist, auch wenn ich aktuell gar nicht der Adressat für die kulinarischen Ergüsse bin – sagt zumindest der Autor, Salvador Dalí: „Les dîners de Gala ist einzig den Freuden des Gaumens gewidmet. … Sollten Sie ein Jünger jener Kalorienwieger und –wäger sein, die die Freuden des Mahles in Strafen verwandeln, so schließen Sie dieses Buch sofort: Es ist viel zu lebendig, viel zu aggressiv und viel zu herausfordernd für Sie.“.
Ich werde natürlich den Teufel tun, und dieses Kochbuch schließen. Das Auge isst schließlich bei einem Mann wie Dalí mit.

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Coffeetable Books Fotografie

Die Adoniskörper der AMG

Denken Männer an AMG, kann es gut sein, dass ihr Puls steigt. Schuld daran ist meist die High-Performance-Marke von Mercedes-Benz. Das AMG steht hier für die Nachnamen der Firmengründer und den ursprünglichen Firmensitz: Hans Werner Aufrecht und Erhard Melcher gründeten ihre Firma in Großaspach.
Schuld am Herzrasen kann aber auch sein, dass sie sich an Fotos der Agentur „Athletic Model Guild“, kurz: AMG, erinnern, die sich einmal allergrößter Beliebtheit erfreuten. Gegründet wurde die AMG im Jahre 1945 von Bob Mizer mit dem Ziel, die Fotos, die er am „Muscle Beach“ im kalifornischen Venice von jungen, athletischen Männern geschossen hat, zu vermarkten. Dass Bodybuilder fotografiert wurden, war damals natürlich nicht neu, allerdings verfügten Mizers Bilder über eine ganz eigene, provokante Bildästhetik, die insbesondere die Männer ansprach, die auf Kerle standen. Die Fotos einte auch, dass die abgelichteten Männer niemals in ihrer ganzen Pracht zu sehen waren, sie aber so viel zeigten, wie es die Gesetze 1945 zuließen.

Die Bilder erfreuten sich so großer Beliebtheit, dass Mizer im Jahr 1951 das Physique Pictorial aus der Taufe hob – das erste Schwulenmagazin Amerikas. Natürlich blieb Mizer nicht am Strand von Venice Beach, sondern zog in ein großzügig eingerichtetes Atelier in Los Angeles, in dem er seine Modelle wesentlich aufwendiger als zum Anfang fotografierte. Den Models bot er der Legende nach im Gegenzug dafür, dass sie sich vor der Kamera auszogen, an, bei ihm zu schlafen…
Im Jahr 1957 brachte er einen Katalog mit all seinen Männern unter dem Titel 1000 Model Directory heraus. 11 Jahre später folgte ein zweiter „Band“, wobei es eher ein kleines Büchlein war, dass man gut vor neugierigen Blicken verstecken konnte.

Dian Hanson nahm die Originalnegative zur Vorlage, um Mizers Bilder in „Bob Mizer. AMG: 1000 Model Directory“ zu präsentieren. Sie arbeitete sich durch eine Viertelmillion männlicher Aktbilder hindurch, um eine Reihe von männlichen Aktmodellen auszuwählen – darunter Filmstars wie Sammy Jackson, Richard Harrison und Ed Fury und legendäre Bodybuilder wie Chris Dickerson, Dick Dubois, Vince Gironda, Bill Grant, Zabo Koszewski, Henry Lenz, Don Peters, Bob Shealy, Charles Stroeder, Armand Tanny und John Tristram. Ob unter den Bildern auch ein Foto von Arnold Schwarzenegger gefunden hat, ist hingegen nicht bekannt …

Bob Mizer. AMG: 1000 Model Directory
Herausgeber: Dian Hanson
Hardcover, 2 Bände im Schuber mit DVD, 22 x 27,5 cm, 1048 Seiten

Das Buch ist im TASCHEN Verlag erschienen und ab August erhältlich.