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BURBERRY PRORSUM WOMEN SPRING/SUMMER 2012

Manchmal bin ich heilfroh, dass Vieles so gar nicht zu meinen Proportionen und/oder meinem Typ passt. Sonst hätte ich gestern nach dem wunderbaren Livestream der Burberry Prorsum Show in London eine sehr lange Bestellung zumindest in der Fantasie aufgeben müssen. Es blieb auch so noch genug an Daisy-Lieblingsstücken übrig …. die ich euch alle zeige ….
Aber zuerst ein paar Worte zur Show und zum Livestream: Wir hatten die Location im Hydepark ja schon anlässlich der Männerschau im Stream und meinem Bericht und ich würde am liebsten alle Schauen in solchen Tageslicht-Kunstlicht-Glashallen erleben, weil die Farben einfach optimal wirken und der Fokus durch die sachliche Umgebung ganz auf die einzelnen Modelle gerichtet wird. Leider hat man bei den Models einige Male deutlich danebengegriffen, wenn man bedenkt, von welchem Preissegment wir hier reden… aber, das Entscheidende ist die Kollektion und die verdient bei mir die Note Einsplus.

Durch den mit sehr viel Sinn und Sorgfalt gestalteten Livestream konnte man sich schon vor der Show in Stimmung bringen. Ich mochte die Bilder von der Fertigung von Geflechten, der Herstellung von Drucken, der Schnitttechnik, dem Nähen und Endfertigen von Taschen, Mänteln und Mehr ausgesprochen gerne, weil sie auf ganz wunderbare Weise ohne Worte erklären konnten, was an Burberry Prorsum wirklich so teuer ist. Das ist schon ganz großes Handwerks-Kino, das Burberry und sein Creative Director Christopher Bailey da auffahren.

Um den Bogen zur Männerkollektion zu spannen ließ man vereinzelt Männermodels mitlaufen und demonstrierte damit, dass Männer bei Burberry weder als Graue Mäuse noch weniger modeaffin als Frauen gesehen werden. Das fiel mir erst gestern so richtig ins Auge, dass ausgerechnet der Traditionalist Burberry den Dreh am besten raus hat, eine sehr qualitäts- und trendaffine männliche und weibliche Klientel ab Zwanzig und nach oben hin offen mit solchen Modellen zu versorgen, die mit der unverwechselbaren Createurs-Handschrift Christoher Baileys erschaffen und gefertigt werden. Im Grunde genommen erarbeitet man besonders die Accessoires in der Tradition von Sattlern wie Hermès oder Gucci; das nimmt sich nicht viel, wenn man die aufwändigen Details der dreißig Taschen betrachtet, die es in der Schau zu sehen gab. Da werden Flechtledermaterialien mit Raffia und Lederteilen kombiniert und zu Shoppern, Weekendern und Clutches verarbeitet, die wohl kaum jemals unter irgendwelchen Fakes zu finden sein werden.

Farblich hat sich Bailey wie schon bei den Männern ganz auf eine Palette schöner, größtenteils gedeckter Auberginetöne, Blautöne, einem tollen tiefen Petrol, Messinggelb, einem bräunlichen Weinrot in Kombi mit Blau und so weiter – lauter schöne Farben, obwohl kaum eine aus meiner persönlichen Palette war.
Ganz und gar umwerfend fand ich ein Grünes Kleid mit Plissees und flatterndem Rock, der sich öffnete. Obwohl es schwierig sein dürfte, dieses Kleid im Alltag zu tragen, da der Ausschnitt-Schlitz vom Hals bis zum Nabel reicht. Auch eine einzige Versuchung für mich: Der Blau-Orange-Weiß-Schwarz bedruckte Mustermix-Trench, der glaube ich mein Lieblingsmantel aus dieser Kollektion ist.
Noch nicht ganz grün sind mir die vielen überknielangen Röcke, deren Weite in der Taille zu Falten zusammen gefasst wurde, woraus sich so eine Art Portofino-Style mit Aztekenfarben entstand. Als Gegengewicht zu dieser losen Silhouette gab es aber auch richtig enge Bleistift-Shiftröcke, die zumindest an den Models mit Hüftweiten zwischen 82 und 88 perfekt saßen.
Die Mäntel, wie immer ein großes Thema innerhalb der Kollektion, trägt man anscheinend mit Nichts oder fast Nichts drunter; die Schnitte der Trenche sitzen so richtig knapp und werden dann auch noch in der Taille von breiten Ledergürteln mit jeder Menge Zierdetails enger gegürtet. Darauf bin ich gespannt, ob diese Gürtel tatsächlich mit den Mänteln verkauft werden. Wer mehr Weite will oder braucht findet aber auch etwas passendes. Es gibt Mäntel im Parkastil, die ganz bequem und weit daher kommen.

Ich könnte noch jede Menge der gelungenen Details und raffinierten Schnitte, dem gekonnten Spiel mit Längen und Weiten, beschreiben, aber die Bilder sprechen ohnehin für sich, oder?
A Pro Pos Bilder: Relativ schnell kam ein Kommentar dazu, die Burberry Kollektion erinnere sehr an die gelungene Kollektion PRADA SRING/SUMMER WOMEN 2005. Für mich sind es die Farben und zum Teil auch die Anmutung der Muster und die konsequent durchgezogenen Topfhüte, die diese beiden Kollektion bei flüchtiger Betrachtung tatsächlich aneinander rücken.
Wie seht ihr das, liebe Leser?

In einem war Prada damals aber tatsächlich wesentlich besser: Guckt euch mal die Models im Vergleich an. Früher war manches doch besser. Aber immerhin sah Christopher Bailey wieder mehr als fabelhaft aus und glänzte wie immer mit vornehmer Bescheidenheit im Millisekundenauftritt. Der Mann wird von Jahr zu Jahr jünger und das hat gar nichts mit seinen Klamotten zu tun.

  • Horst
    20. September 2011 at 17:06

    ich fands auch ziemlich geil! zum prada-thema: selbe farben und hütchen… also zumindest irgendwie ähnlich!

  • Therese
    20. September 2011 at 19:11

    W
    U
    N
    D
    E
    R
    S
    C
    H
    Ö
    N
    🙂

  • Joel
    20. September 2011 at 20:49

    Schön ja, aber die mädels sehen alle etwas magersüchtig aus ;(

  • Daisydora
    21. September 2011 at 08:15

    @Joel

    Naja, das ist nicht falsch, die spazieren mit ihren max. 52 Kilo auf 1,80 immer so an der Grenze entlang …