Wir hatten in den letzten Tagen ja häufiger über das Hü und Hott der BREAD & BUTTER berichtet: erst das Hin und Her wegen des Ortes, später dann die Unklarheiten wegen der teilnehmenden Brands und der Absage am 09.Dezember, bis die Messe nun Insolvenz angemeldet hat: „In Folge der Absage der im Januar 2015 geplanten Messe BREAD & BUTTER sah sich die Geschäftsleitung der BREAD & butter GmbH & Co. KG gezwungen, am 16.12.2014 Insolvenzantrag zu stellen. Bereits am gleichen Tag wurde Rechtsanwalt Christian Graf Brockdorff (BBL) zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt,“ gibt es in der neuesten Pressemitteilung zu lesen. Und weiter:
„Die zuletzt in Turbulenzen geratene BREAD & BUTTER soll mit Hilfe der nunmehr zur Verfügung stehenden rechtlichen Instrumentarien saniert werden. Das operative Geschäft der zum Unternehmen gehörenden 14 oz. Stores wird fortgesetzt. Gleiches gilt für den 14 oz. Webshop.“ Das alles kann einen Mann wie den Messeveranstalter Karl-Heinz Müller nicht erschüttern, denn er arbeitet an einem alternativen Konzept für Januar 2015 „BREAD & BUTTER – BACK TO THE STREET“. Was er darunter versteht, steht zwar nicht in der Pressemitteilung geschrieben, doch es gibt eine Mail, die Müller in der Nacht vor der offiziellen Absage der BREAD & BUTTER an Freunde des Hauses geschickt und die die Sportswear International veröffentlicht hat:
Stellt euch folgendes vor: wir machen eine Guerilla Messe auf der Straße in Berlin. Ich hätte die “Neue Schönhauser Straße“ bevorzugt, dies ist aber wegen des jetzt regelmäßigen Straßenbahnverkehrs nicht möglich. Wir dürfen allerdings die „Rochstrasse“, die Straße mit dem Adidas Store an der Ecke, sperren. Wir bauen Zelte und Pavillons, die kleinen Label gehen in die freistehenden Läden im ‚Blue Yard‘.
Ich frage die Gastronomen der Weihnachtsmärkte, ob sie anschließend zu uns kommen. Es wird eine richtige Block Party, mit Street Food, Street Music & Street People. Hoffentlich schneit es, wir fahren Schlittschuh und spielen Eisstockschießen. Wir bauen die schönsten Schneemänner, machen eine Schneeballschlacht und trinken Wodka an der Eisbar. Eine geile Aktion, frei nach dem Motto ‚Fun & Profit‘.
Ich habe Lust darauf, mit den guten und coolen Leuten etwas Verrücktes zu machen und es den Spießern zu zeigen. Ich weiß ganz genau, meine Leute kriegen das hin. Sie werden alles geben. Wie ich es finanzieren soll, weiß ich noch nicht, ich habe ja schon von euch Geld bekommen, aber leider schon ausgegeben. Egal, jedenfalls für diesen Moment.
Die Idee der Guerilla-Messe ist in meinen Augen ziemlich, ääähm, „ungewöhnlich“ und ist vermutlich nur mit dem erwähnten Wodka an der Eisbar zu ertragen und ob das Wetter in der Rochstraße mitspielt, wage ich zu bezweifeln: mit Pech stehen die Teilnehmer knöcheltief in schmuddeligen Matsch aus den geschmolzenen Schneemännern, statt Schlittschuh zu fahren und trunken vor Freude Namen in den Schnee zu pinkeln …
Monsieur_Didier
17. Dezember 2014 at 18:39…Zitat: „…frei nach dem Motto ‚Fun & Profit‘…“
soviel Chuzpe muss man erst mal haben…
Siegmar
18. Dezember 2014 at 09:24Super “ Fun & Profit “ wodkatrunkene Verkäufer und die Klamotten riechen wie alle Weihnachtsmärkte nach Bratwurst. Die Zeit ist vorbei für die Bread & Butter und besonders witzig wird es, wenn sich die Touristen noch unter die Guerillas mischen.