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Best Shops – Maison Kitsuné by Studio Dimore 

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Bild: Courtesy of Studio Dimore Milano

Wir mögen gern individuelle Läden. Am besten natürlich Läden, die inhabergeführt sind, und stellen daher von Zeit zu Zeit immer wieder unsere Entdeckungen vor. Doch wenn schon nicht die Inhaber im Laden stehen und es sich um Mono-Brand-Stores handelt, gibt es in den letzten Jahren immer mehr die Tendenz, von Vereinheitlichung zu Individualisierung zurückzukehren. Ein gutes Beispiel dafür sind die australischen Kosmetikhersteller von Aesop, die innerhalb ihrer Stores konzeptionell auf jede Stadt eingehen und schon fast Hommagen an den Standort und ihre Produkte bauen.
Ein Interieurduo, das auch schon für Aesop einen Store konzipierte, sind die Mailänder Emiliano Salci und Britt Moran vom Studio Dimore.
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Bilder: Courtesy of Studio Dimore Milano

Die beiden Inneneinrichter und -architekten, deren Studio im Mailänder Stadtteil Brera ist, zeichnen sich durch einen Stil aus, der zeitgenössisches Design und den Vintage-Stil des Mid-Century verbindet. Emiliano Salci und Britt Moran lieben die Arbeiten von Giò Ponti und die Designer der italienischen Moderne. Allerdings legen sie Wert darauf, ihre eigene Materialistik einzubringen und kombinieren so zum Beispiel poliertes Messing mit Natursteinen, Marmor und Samt. Die Architekten haben eine Handschrift, die zeitgemäß ist aber nicht kalt. Ihr Stil ist „cosy“ und wohnlich mit einem Touch von Coolness und verkörpert Eigenständigkeit. Sie arbeiten neben ihrer eigenen Galerie für Firmen wie Hermès und Aesop, haben Hotels ausgestattet und sind jährlich auf den AD-Designerausstellungen vertreten.
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Bilder: Courtesy of Studio Dimore Milano

Jetzt hat das Label Maison Kitsuné für den dritten Shop in ihrer Heimatstadt Emiliano Salci und Britt Moran gewinnen können. Nahe dem berühmten Pigalle-Viertel im neunten Arrondissement ist ein kombinierter Laden mit einem „Kitsune-Café“ entstanden.
Kitsuné ist für seinen selbstverständlichen Stil, seine tollen Sweatshirts und seine urbanen Looks bekannt und eines der Basiclabel der Pariser Bourgeois.
Das Haus, 1862 von dem Architekten Eugène Viollet-le-Duc erbaut, der übrigens auch die Kathedrale Notre-Dame de Paris vollendet hat, gilt als ein signifikantes Haus in dem Stadtteil, der gerade wieder eine Renaissance erlebt. Immer mehr gute Cafés und Läden siedeln sich an und so zieht es neue Einwohner in den zentral gelegenen Stadtteil. Trotzdem bleibt er gemischt und wirkt weder trendy noch abgehoben – ich habe die Hoffnung, dass das auch in Zukunft so bleibt …
Genau diese Stimmung und eine Hommage an den sehr pariserischen Stil setzten die beiden Architekten und Designer in die Gegensätze des Shopdesigns. Das Café ist etwas cooler gehalten – mit Poufs und einer Kaffeebar im Design der Siebziger, die in Latte macchiato- und Espressofarbtönen gehalten ist. Der Shop ist hingegen mit Markisenstreifen und Anklängen an die Trikolore-Farben gestaltet. Als Clou gelten die Anproben und der lange Zugang zu den Hinterräumen in rotem Lack, der an einen Tunnel erinnert. Paneele aus Palisander in den Schaufenstern setzen typische Dimore-Akzente und bilden den Hintergrund für die Präsentation der typischen Kitsuné-Looks.
Moran und Salchi erhalten den urfranzösischen Geist einer Stapelboutique, die gemütlich zum Entdecken einlädt und immer ein bisschen unaufgeräumt aussieht.
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Bild: Courtesy of Studio Dimore Milano

Maison Kitsuné war eines der ersten Labels, bei denen Freunde für Freunde das produzierten, was sie selbst gern tragen. Ein urbaner Stil, der von Paris aus – sehr europäisch – die Welt erobert hat. Es ist Mode, die selbstverständlich ist und nicht vorgibt, avantgardistisch zu sein. Sweatshirts und Cardigans mit Details, gut geschnittene Hosen – alles ist alltagstauglich. Modisch bewegt man sich sehr nah am Menschen – eine Idee, die auch den Stil der Dimore Studios erklärt. Immer gewachsen, als hätte man gesammelt, ein paar Vintage-Stücke hinzugefügt und die Räumlichkeiten nur renoviert und nicht umgekrempelt. Sehr heutig und sehr selbstverständlich. Kettenarchitektur und Ladenausstattungen der normalen Art sind bei den Mailänder Innenarchitekten Fehlanzeige.
Beim Besuch in Paris gehört der Besuch des Stores zur Pflicht und bietet gleichzeitig eine willkommene Gelegenheit, auch den Stadtteil zu erkunden …

Maison Kitsuné
68 rue Condorcet
Paris
shop.kitsune.fr

  • Markus
    21. Oktober 2015 at 06:04

    toller Laden von meinen liebsten Innenarchtitekten, wow

  • Die Woche auf Horstson – 43/2015 | Horstson
    25. Oktober 2015 at 12:02

    […] Euch: 1) Paris ist um eine Attraktion reicher: Im Vergnügungsviertel Pigalle eröffnete Maison Kitsuné einen neuen Store. 2) Blanche Devereaux hätte sicher ihre größte Freude an den Palmenprints der […]

  • Palazzo Fendi – by Studio Dimore | Horstson
    20. November 2015 at 10:31

    […] wurde, verfolgten wir den besonderen Stil der beiden Designer. Zuletzt machten sie durch die Gestaltung des Shops von Maison Kitsuné im Pariser Stadtteil Pigalle von sich reden. Auch ihre Installationen während der letzten […]