Bild: Karl Lagerfeld; Barrie Knitwear
Barrie Cashmere ist Horstson Lesern spätestens seit der Chanel Métiers d’Art Kollektion „Paris-Edinburgh“ ein Begriff, als die Karawane der Mode ins schottische Hochland pilgerte, um Karl Lagerfelds Vision der Stewart Zeit für Chanel in Linlithgow Palace zu bewundern. 2012 wurde der langjährige Stricklieferant für Chanel, Barrie Knitwear in Hawick, bekannt für sein langlebiges und luxuriöses Kaschmir, gekauft. Als ein sogenanntes Paraffection Atelier, wie Lesage oder Robert Goossens, in die Reihe der Betriebe eingegliedert, die sich aus eigener Kraft nicht weiterentwickeln könnten, aber nötig sind, um das Know-how ihres Metiers weiterzutragen. Die Betriebe arbeiten selbstständig und beliefern und fertigen auch für andere Firmen, haben aber den Schutzmantel des Mutterhauses, um Investitionen tätigen zu können. Bereits Anfang des Jahres konnte Bruno Pavlovsky, Chef der Mode von Chanel, vermelden, dass 100 neue Arbeitsplätze in der Manufaktur geschaffen werden können – ein wichtiger Aspekt in der sozialschwachen schottischen Region um Hawick …
Barrie Knitwear – 380 rue Saint Honoré 75001 Paris; Bilder: Barrie
Der Aufschwung bei dem seit 1903 im schottischen Hochland agierenden Stricker ist aber auch auf anderen Gebieten zu spüren. Odile Massauger hat als Designerin ihre erste Strickkollektion für Barrie für den Winter 2014/15 vorgestellt. Die Premiere bei Colette in Paris war dann so erfolgreich, dass jetzt ein kleiner Laden auf der Faubourg Saint-Honoré von den Schotten eröffnet wurde. Gleich um die Ecke von der Rue Cambon in der Nummer 380 ist es ein kleiner moderner Shop, der die Pullis, Strickkleider und Accessoires in Kaschmir mit feinen Details und prägnanten Farben präsentiert. Die grafischen Elemente erinnern ein bisschen an die Strickintarsien, die Farben hingegen an typische Tartan-Farben.
Bilder: Karl Lagerfeld; Barrie Knitwear
Bilder: Karl Lagerfeld; Barrie Knitwear
Karl Lagerfeld fotografierte für den Katalog und den Pressebildern die Schauspielerin Lily Collins in Barrie Knitwear. Mir gefallen nicht nur das ausgefallene Muster und die Intarsienpullis gut, sondern auch die Idee, dass man die Teile auch zur neuen Dubai Kollektion von Chanel kombinieren kann – Kreativität steckt eben an und sicherlich wird Karl Lagerfeld die ein oder andere Idee den Schotten überlassen.
Bilder: Karl Lagerfeld; Barrie Knitwear
Bilder: Karl Lagerfeld; Barrie Knitwear
Das Bewusstsein für „Made in Europe“ wird glücklicherweise immer stärker und die 100 Arbeitsplätze in Schottland sind sicherlich ein gutes Zeichen, dass Nachahmer findet. Doch vor allem inspiriert Chanel hoffentlich andere Modekonzerne, auch das Modell des Erhalts von solchen „Perlen“ des Handwerks zu betreiben.
Übrigens sind die Schotten auch schon in Deutschland in den ersten Läden erhältlich, so hat The Corner in Berlin und Unger in Hamburg schon die Weitsicht besessen, den Luxus-Kaschmirstrick aus dem Land einzukaufen, das für seine Tweeds und Karos weltberühmt ist …
Elke
20. Oktober 2014 at 11:12Toll für die schottische Firma ,sollten sich andere Firmen mal als Vorbild nehmen!!
Siegmar
20. Oktober 2014 at 12:28klasse Artikel und hoffentlich richtig erfolgreich, solche Firmen brauchen wir in “ Old europe „