Männermode

ASKET – auf der Suche nach dem idealen T-Shirt

Manchmal sind die simpelsten Geschäftsideen die besten – allerdings muss man erst einmal auf sie kommen. So geschehen Anfang des Jahres in Schweden. Die Skandinavier sind nicht nur ein äußerst geschäftstüchtiges Volk – siehe Ikea, H&M oder ABBA –, sie stehen auch neuen Ideen sehr aufgeschlossen gegenüber, während hierzulande häufig zuerst die Hürden und Schwierigkeiten bei der Realisierung gesehen werden. Das ist zumindest die Erfahrung, die ich in meinem bisherigen Geschäftsleben gemacht habe.

Hat man eine klare Vision und die nötigen guten Handwerker und Menschen, die ihr Metier verstehen, gibt es eigentlich nur noch eine Hürde: Man braucht etwas Kapital für die Produktion. Genau vor diesem Problem standen die beiden Schweden August Bard Bringéus und Jakob Dworsky, als sie ihre Vision von ASKET verwirklichen wollten.

Worum geht’s bei ASKET? Es geht um das perfekte, in der Grundidee weiße T-Shirt – kein Statussymbol, kein Mode-Item, sondern ein Basic wie die Jeans, das weiße Oberhemd oder die Chucks. Normalerweise sind T-Shirts in fünf Größen von XS bis XL erhältlich. Doch jeder, der zwischen zwei Größen liegt, kennt das Problem: T-Shirts sind oft zu lang, zu kurz oder zu weit, und man muss auf eine andere Größe ausweichen. Kauft man sie dann noch bei Discountern oder Highstreet-Ketten, sind sie nach wenigen Wäschen eingelaufen oder verzogen – von der Produktion unter fragwürdigen Bedingungen in fernen Ländern ganz zu schweigen.

Bei ASKET verhält es sich anders. Die Shirts sind „Made in Europe“, aus hochwertiger, mercerisierter Baumwolle gefertigt und werden in 15 verschiedenen Passformen produziert – jede Größe in Regular, Short und Long.

Das perfekte T-Shirt, basierend auf der eigenen Erfahrung von August Bard Bringéus und Jakob Dworsky, war ihre Vision und der Start in die Selbstständigkeit. Das Geld für die Erstproduktion in einem portugiesischen Fachbetrieb, der besten gewirkten Baumwolljersey verarbeitet, wollten sie durch die Ausgabe einer Art „Aktie“ einsammeln, die in T-Shirts ausgezahlt wird. Es gab verschiedene Pakete, und die Gründer entwickelten ein System vom „Klein-“ bis zum „Großaktionär“, das sie in einer Kickstarter-Kampagne starteten.

Das Ziel war nicht nur das ideale T-Shirt – inspiriert von Ikonen wie James Dean, Marlon Brando oder Steve McQueen –, sondern auch ein Produkt, das Qualität, Passform und Langlebigkeit vereint. Denn ein weißes T-Shirt kann manchmal stilvoller wirken als jedes Designershirt. Auch wer es nur als Unterhemd trägt, möchte, dass es sitzt und nach der Wäsche so aussieht wie am ersten Tag.

Bard Bringéus und Dworsky investierten viel Energie in die Entwicklung, die Schnitte, die Materialwahl und die Zusammenarbeit mit ihren portugiesischen Partnern. Schon der offene Umgang mit ihrem Kalkulationsplan zeigt ihre partnerschaftliche Arbeitsweise: Alle an der Produktion Beteiligten werden fair entlohnt, Materialkosten spiegeln die Qualität wider, und der Großteil des Gewinns fließt in den Aufbau des Onlineshops, der im Juni dieses Jahres starten soll.

Vor zwei Wochen fand der Launch von ASKET auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter statt – mit überwältigender Resonanz. In nur 19 Stunden erreichten Bard Bringéus und Dworsky ihr Ziel. Heute – die Kampagne läuft noch bis Mittwoch – haben sie über 1.200 T-Shirts an mehr als 550 Personen verkauft.

Ein Blick lohnt sich weiterhin, denn einige Pakete sind noch verfügbar. Wer möchte, kann sogar für 4.000 Euro „Großaktionär“ werden.

30 Euro für ein T-Shirt, das lange hält – Arbeitsplätze in Europa und zwei sympathische Schweden inklusive. Eine großartige Geschäftsidee, die allen etwas bringt.

  • Siegmar
    4. Mai 2015 at 12:04

    klasse Idee und ein wirklich gut sitzend und vernünftig produziertes T-shirt ist auf alle Fälle 30 € wert

  • Horst
    4. Mai 2015 at 12:26

    Die Idee ist wirklich toll! Und 30€ ehrlich gesagt für ein T-Shirt ja nicht sonderlich viel… Wenn ich mir welche von Acne anschaue, sind die ja wesentlich teurer….

  • Jens
    4. Mai 2015 at 21:12

    Tolle Idee! Der Preis ist auch vernünftig.

  • Zeit für T-Shirts! – ASKET geht an den Start … | Horstson
    31. Juli 2015 at 11:59

    […] Bard Bringéus und Jakob Dworsky und ihr Label “ASKET” bereits vor einigen Wochen vorgestellt haben und ihre Idee, perfekt sitzende T-Shirts in Europa zu fairen Preisen herstellen zu lassen, Erfolg […]