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Annabelle Selldorf – Eine deutsche Architektin in New York

Vertraut man meiner Freundin, der deutschen Stil Institution und Ex-AD Chefredakteurin, Margit J.Mayer, dann ist sie die wirklich erste Deutsche, die internationales Format als Architektin und Interieur-Designerin hat und sich in Amerika durchgesetzt hat. Verfolgt man ihre Projekte und die Entwicklung regelmäßig, überrascht und begeistert sie einen immer wieder: Annabelle Selldorf.
Ob Penthouses, Ski-Chalets in Colorado oder Museumsbauten und Flagshipstores für international operierende Firmen, ihr Portfolio ist vielfältig und ihre Projekte Kontinent übergreifend.
Annabelle wurde in Köln geboren. Ihre Eltern waren in der Möbelbranche tätig, sodass sie früh mit der Materie des Schönen in Berührung kam und stilsicher aufwuchs. Nach Studien an der Pratts Universität und der Universität von Florenz machte sie sich 1988 in New York selbständig.

Selldorf Architects sitzt mittlerweile mit seinen Büros am Broadway und agiert auf vielfältige Weise. Neben stilistisch klar strukturierten Interieurs für Appartements, in denen Selldorf auf charmante Weise Funktionalität, höchste Material-Qualität und gekonnte Brüche, wie die beispielsweise immer wieder kehrenden Super Leggera Stühle von Gio Ponti, zeigt, gestaltet sie auch Häuser, die die moderne Seite des Country-Styles symbolisieren. Ihre Stilsicherheit ist frappant und sie transformiert die Stimmung der jeweiligen Location in eine moderne und zeitgemäße Funktionalität.

Annabelle Selldorf beeindruckt auf der einen Seite mit ihrer Deutschen Zuverlässigkeit und Gradlinigkeit und andererseits mit ihrem wirklich kosmopolitischen, die Kulturen mixenden Stil.
Als ich sie kennen lernte, gefielen mir sofort ihre Schlichtheit und Bodenständigkeit, die mich an eine klassische Jil Sander-Frau erinnerten. Weiße Bluse ,gerade Hose ohne viel Firlefanz, geradlinig und doch offen, charmant und bezaubernd.
Besonders eindrucksvoll dokumentieren ihre Vielfältigkeit, ihren Perfektionismus und auch die Gegensätzlichkeit für mich zwei Projekte in New York, die ich für euch ausgesucht habe: Die Galerie von David Zwirner, sie ist modern, avantgardistisch, luftig und wirkt in die Zukunft weisend.
Das Museum für German und Austrian Art von Ronald Lauder, das sie total authentisch, nach Denkmalschutz-Grundsätzen und raffiniert der heutigen Technik angepasst, gestaltete, was im strengen Gegensatz dazu steht.

Galerie David Zwirner

Museum für German und Austrian Art von Ronald Lauder

Diese beiden Projekte legen Zeugnis ab von dem genialen Spannungsbogen, den Annabelle Selldorf zu schlagen in der Lage ist, und durch den sie zu einer modernen Klassikerin wurde. Für mich ist Annabelle Selldorf eine faszinierende Persönlichkeit und emanzipierte Frau, die es geschafft hat, dafür kann man ihr nur Hochachtung zollen, gleich mehrere Hürden zu überspringen, durch ihr absolutes Können.

Sie hat es als Deutsche in Amerika geschafft. Ist sie doch mit eine der besten, in einer absoluten Männerdomäne. Sie hat Stil und Internationalität auf eine subtile und gekonnte Weise vereinigt.
Chapeau, Frau Selldorf – wir freuen uns auf viele spannende Projekte von Ihnen.

Alle Bilder: Annabelle Selldorf

  • siegmarberlin
    5. Januar 2012 at 13:52

    wirklich sehr unterschiedlich, abaer sehr gelungen. Als Chefredakteuerin der AD war sie wirklich eine Instituion, ich lese die AD schon weit über 15 Jahre, schöner Artikel und noch schöner wenn man sie als Freundin hat.

  • Daisydora
    5. Januar 2012 at 14:07

    Ich kenne das Museum und finde es sehr gelungen … und freue mich, nun zu wissen, wer dahinter steckt 🙂

  • Horstson » Blog Archiv » Die Woche auf Horstson
    8. Januar 2012 at 10:03

    […] Infos über Spezialanfertigungen aus dem Hause gibt es hier. 6) Von zwei unterschiedlichen Stilrichtungen der Deutschen Architektin Annabelle Selldorf berichtete Peter am Donnerstag. 7) Das Ergebnis von Horst’s Ausflug in den Showroom von Louis […]